Ingolstadt – eine Stadt, eine Region oder doch beides zugleich?

„Es ist eine Kunst, für alle gleichermaßen attraktiv zu sein“, mit diesen Worten eröffnete Alexander Kessel, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt das diesjährige IHK-Forum für die Region Ingolstadt. Austragungsort für das Treffen der vier IHK-Regionalausschüsse Eichstätt, Ingolstadt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen war das Alte Theater Eichstätt.

IHK-Forum für die Region Ingolstadt diskutiert die Zukunft des Standortmarketings

Was zahlt tatsächlich in die Attraktivität einer Region ein? Wie kann das Leben und Arbeiten attraktiv sein sowohl für Einheimische als auch für neue Fachkräfte, die die Betriebe anwerben möchten? Sowohl für ansässige Unternehmen, damit sie weiter investieren, als auch neu anzusiedelnde Betriebe, die angesichts der Standortkrise zur Unabhängigkeit von der Automobilindustrie beitragen könnten? Und was bedeutet es, zugleich auch attraktiver Gastgeber für Touristen, Wochenendgäste, Tagesausflügler oder Geschäftsreisende zu sein? Im Mittelpunkt des IHK-Forums stand entsprechend die gelungene Vermarktung der Region Ingolstadt als Ganzes, betrachtet aus unterschiedlichsten Blickwinkeln und damit nicht nur aus Sicht von Tourismus, Hotellerie und Gastronomie. Es ging vor allem auch um die Erwartungen der Wirtschaft. Diese ist auf den Zuzug und Verbleib von Fachkräften an einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort angewiesen. Zusätzlich muss der Wirtschaftsstandort so wettbewerbsfähig und einladend sein, damit ansässige Betriebe nicht abwandern und sich im Idealfall auch neue Unternehmen und Wirtschaftszweige ansiedeln.

Dass regionales Marketing facettenreich ist, viele Akteure daran beteiligt sind und unterschiedlichste Interessen vertreten, wurde in den Gastbeiträgen von Professor Harald Pechlaner von der Katholischen Universität (KU) Eichstätt und Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, sehr deutlich. Wie eine gute Standortvermarktung – gerade im Falle der sehr heterogenen Region Ingolstadt – aussehen und auf welcher Grundlage sie funktionieren könnte, das diskutierten anschließend Denise Amrhein, Inhaberin des Fuchsbräu Hotels in Beilngries und Vorsitzende des IHK-Ausschusses Tourismus, Michael Höflich von der Tourismusinitiative München (TIM e. V.), Klaus Fischer von der Allgäu GmbH und Hochschulprofessor Pechlaner. Es herrschte Konsens darüber, dass eine branchenübergreifende Community, wie sie das sogenannte Münchner Modell der Tourismusinitiative München mit ihren etwa 250 Mitgliedern vorlebt, identitätsstiftend wirkt. Um solch eine Gemeinschaft, solch eine übergreifende Klammer, zu schaffen, brauche es aber die Eigeninitiative vor allem aus der Wirtschaft, so TIM-Geschäftsführer Höflich. Mit solch einer Community könne die notwendige Startrampe entstehen, über die im nächsten Schritt die Vernetzung in die regionale Politik und vor allem auch zu den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort erfolgen könne. Erst dadurch würde ein tragfähiges, identitätsstiftendes Fundament entstehen, auf dessen Grundlage in einem späteren Schritt ein gemeinsames Standortmarketing aufbauen könne.

Vorsitzender Kessel zeigte sich in seinen Abschlussworten offen für solch ein Unterfangen. Er sagte: „Jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin liegt unser Standort, liegt unsere Region Ingolstadt, am Herzen. Als Unternehmer möchten wir zudem immer etwas anstoßen, was Zukunft hat und Erfolg verspricht. Von Misserfolgen lassen wir uns nicht entmutigen. Deshalb mein Appell an uns alle: Verlieren wir auch künftig unsere Region als Ganzes nicht aus dem Blick! Lassen Sie uns den Mut haben, gemeinsam über Landkreis- und Stadtgrenzen hinweg die Vermarktung unserer Region als attraktivem Lebens- und Arbeitsstandort sowie als Tourismusziel voranzutreiben!“

Foto: Gruppenbild mit Catherine Schrenk (IHK Ingolstadt), Alexander Kessel (Vorsitzender IHK-Regionalausschuss Eichstätt, Michael Höflich (TIM e.V.), Dr. Denise Amrhein (Fuchsbräu Hotel GmbH), Prof. Dr. Pechlaner (KU Eichstätt), Klaus Fischer (Allgäu GmbH), Sabine Fanderl (IHK-Regionalausschuss), Eichstätts 2. Bürgermeisterin Elisabeth Gabler-Hofrichter und Landrat Alexander Anetsberger (Foto Stefan Bösl)

Pressemitteilung der IHK

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