Arbeitslosigkeit weiter angestiegen
„Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn einer zweiten Jahreshälfte, der sich normalerweise durch die Beendigung von Schul- und Ausbildungsverhältnissen begründet und nur vorübergehend ist, trägt heuer vor allem die Handschrift der Pandemie. Neben den unter 25-jährigen sind auch weitere Personenkreise betroffen. Insgesamt liegt die Arbeitslosigkeit weiterhin deutlich über dem Niveau von 2019, allerdings entspricht der monatliche Anstieg von Juni auf Juli nun wieder dem der Vorjahre“, fasst Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Entwicklung für den Juli zusammen.
Zu Beginn der Sommerferien in Bayern waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen 8.540 Personen arbeitslos gemeldet, 101 mehr als einen Monat zuvor. Der aussagekräftigere Vorjahresvergleich belegt die seit März anhaltende Tendenz: Im Juli 2019 waren 5.458 Bürgerinnen und Bürger betroffen, 3.082 weniger als zum aktuellen Zeitpunkt. Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert zum Vormonat 2,9 Prozent, vor Jahresfrist lag sie noch bei 1,9 Prozent.
Kurzarbeit
„Insgesamt 4.879 Betriebe haben seit dem Lockdown im März Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ingolstadt angezeigt und lassen damit sehr deutlich die Auswirkungen der Coronakrise erkennen. Allerdings kamen im Juli mit 92 Anzeigen weit weniger hinzu, als in den Monaten davor. „Wir gehen aktuell davon aus, dass hier der Scheitelpunkt erreicht ist“, erklärt der Agenturchef.
Ausbildungsmarkt
Nach wie vor steht für diejenigen, die heuer neu in den Beruf einsteigen wollen, ein sehr breites Spektrum an Ausbildungsplätzen zur Verfügen. 1.310 Lehrstellen in der Region sind für den Start in 2020 noch unbesetzt. Für die, die noch unentschlossen sind, oder noch nicht das Passende gefunden haben, lohnt es sich also, sich weiterhin zu orientieren und zu bewerben. Auch in der Ferienzeit steht für Fragen und Beratung die Hotline der AA Ingolstadt unter 0841 9338-888 zur Verfügung.
Stellensituation
Die Zahl der offenen Stellen liegt im Juli deutlich unter dem Vorjahresniveau. Waren den Vermittlungsfachkräften vor einem Jahr noch insgesamt 4.667 vakante Arbeitsplätze zur Besetzung gemeldet, sind es aktuell noch 3.221. Betroffen sind vor allem die Branchen Arbeitnehmerüberlassung, verarbeitendes Gewerbe und Gastgewerbe.
Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Arbeitslosigkeit im zu Ende gehenden Monat nochmals etwas erhöht. Sie stieg im Vergleich zum Juni um 42 auf 3.486 Personen, 1.195 mehr als noch im Vorjahr. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent (Vormonat: 4,2 Prozent, Vorjahr: 2,8 Prozent). Aktuell gibt es auf der Schanz 1.124 unbesetzte Stellen, 79 weniger als im Vormonat, 571 weniger als im Vorjahr.
Foto: Agentur für Arbeit