FCI Geschäftsführer Sternisa: „Den Peter habe ich zum ESV gebracht“
Neue Besen kehren gut. Zum einen stimmt dieser Satz, zum anderen nicht. Franz Spitzauer hat hervorragende Arbeit für den FC Ingolstadt 04 geleistet. Aber er hat schon vor einigen Monaten angekündigt, dass er seinen Posten zur Verfügung stellt. Dass jetzt mit Manuel Sternisa ein Ingolstädter Eigengewächs gefunden wurde, kann dem Verein nur guttun. Der neue Geschäftsführer wird versuchen, in die Fußstapfen des alten zu treten und das ist gut so. Wir haben ihn zu seinem neuen Job befragt.
IN-direkt: Herr Sternisa, wie war das jetzt mit dem FC Ingolstadt und Ihnen?
Manuel Sternisa: Auch hier gilt, dass die schönsten Geschichten immer noch das Leben schreibt. Natürlich kommt auch der Zufall hinzu, so wie auch bei uns. Ich wollte mich beruflich verändern und der FC Ingolstadt hat einen neuen Geschäftsführer gesucht. Da kam eines zum anderen und letztlich haben wir miteinander gesprochen und dann alles weitere fixiert. Das ging alles sehr schnell. Ich freue mich jetzt natürlich, dass sich nach drei Wochen schon einen gewissen Einblick bekommen habe und bin gespannt, was noch alles kommt.
Der Vorstandsvorsitzende der Schanzer, Peter Jackwerth, hat sie ja damals zum ESV geholt, schließt sich da wieder irgendein Kreis?
Nein eigentlich war es genau umgekehrt, ich habe den Peter zum ESV geholt. Natürlich haben wir auch jetzt wieder miteinander gesprochen als es um die Geschäftsführertätigkeit für die Schanzer ging. Mit Peter verbindet mich sehr viel, das war aber nicht ausschlaggebend für das Engagement beim FCI.
Aber Sie waren ja bei beiden Ingolstädter Vereinen aktiv, ist das sowas wie zurück zu den Wurzeln?
So könnte man das sagen. Ich war sowohl beim MTV als auch beim ESV Ingolstadt. Und jetzt spiele ich immer noch gerne Fußball, natürlich nicht mehr aktiv in einer ersten Mannschaft, sondern in der Ü 40 des FC Ingolstadt. Also habe ich diese Wurzeln aus den drei Ingolstädter Vereinen auch immer gepflegt. Ich sah das auch früher nicht als gegeneinander sondern ihr als miteinander an.
Also spielen sie immer noch gerne selbst Fußball?
Natürlich, Fußball ist mein Leben. Neben der Arbeit, die ich mir im Laufe der Zeit aufgebaut habe, habe ich natürlich auch nie mit dem Fußball aufgehört. So gab es auch bei uns in der Familie eine lustige Geschichte. Meinem siebenjährigen Sohn musste ich erst erklären, dass ich nicht jeden Tag zum FC gehe, um Fußball zu spielen. So ist das eben, wenn man immer Fußball gespielt hat. Bei der Ü 40 spiele ich immer noch gern. Auch von der Spielgeschwindigkeit her, kann ich glaube ich ganz gut mithalten. Und das Training der Profimannschaft schaue mir natürlich auch immer gern an, wenn es meine Zeit zulässt. Ich sehe darauf immer, was sich von den Übungen her bei uns verändert hat, als ich noch selbst aktiv gespielt habe. Die Jungs sind auf jeden Fall gut im Saft und können diese Saison sicher viel erreichen.
Was ist dann das Saisonziel für 2020/2021?
Naja, was kann es schon sein? Wenn man so knapp den Aufstieg verpasst, dann glaube nicht nur ich, sondern alle Verantwortlichen bei den Schanzern, dass wir in dieser Saison aufsteigen sollten. Das Ziel ist also klar definiert. Wir wollen mindestens in die zweite Bundesliga und das soll auch am Ende der Saison so sein. So wie ich den Verein in der relativ kurzen Zeit kennengelernt habe, sehe ich eindeutig, dass wir die Basis haben, mindestens in dieser zweiten Liga zu spielen.
Stichwort Corona, wie sieht es dort aus?
Natürlich sind wir hier auch stark betroffen, aber wir sind auch im ständigen Kontakt mit dem Gesundheitsamt und allen relevanten Ämtern und Personen. Ich denke das man Corona nie ganz im Griff hat, aber was wir tun können, das tun wir.
Was sagen Sie denn dazu, dass sie vielleicht noch lange ohne Zuschauer spielen müssen?
Ohne Zuschauer zu spielen ist natürlich nicht so schön, vor allem für die Spieler selbst. Aber ich weiß, dass der FC Ingolstadt nicht unbedingt von den Zuschauereinnahmen abhängig ist. Das hat die gute Arbeit meines Vorgängers und des gesamten Teams unter Beweis gestellt. Die Basis wurde hier also gelegt und ich denke, dass wir mit der ganzen Situation da draußen anders und vielleicht besser umgehen können als andere Vereine, die mehr von den Zuschauereinnahmen abhängig sind. Aber neben dem finanziellen ist natürlich der sportliche Aspekt und da würden wir alle natürlich schon gerne wieder mit Zuschauern spielen.
Vielen Dank für das Gespräch der Sternisa. Wir wünschen Ihnen und dem FCI eine möglichst verletzungsfreie Saison und dass ihre Saisonziel, der Aufstieg in die zweite Liga am Ende auch Wirklichkeit wird.
Foto: Haunsperger