Gekommen, um zu steigen: CityAirbus Demonstrator in Manching
Mit acht Begleitfahrzeugen ist er als Schwertransport angeliefert worden. Über Nacht. Und nachdem ihn am Montag Vormittag die Airbus Spezialisten „flugfertig“ gemacht haben, wartet er nun auf seinen Einsatz: Der CityAirbus Demonstrator, auch schnöde als „Flugtaxi“ bezeichnet. Aber es wird noch ein bis zwei Wochen dauern, bis der Demonstrator auf dem Testgelände in Manching (Airbus Defence and Space Drone Center Manching) startklar ist.
Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl sprach von einem „symbolträchtigen Tag“. Es gehe darum, Technologie jenseits der Automobilindustrie zu fördern – und hier ganz konkret das elektrische, CO2 freie und geräuscharme Fliegen: „Wir sind im Bereich der zivilen Luftfahrt nicht so gut aufgestellt, wie wir es sein könnten,“ meinte der CSU-Politiker, der sich seit Jahren intensiv für die Ansiedlung von UAM (Urban Air Mobility) Projekten in der Region Ingolstadt engagiert. Mit dem Flugplatz und der Wehrtechnischen Dienststelle in Manching habe man die ideale Infrastruktur, die für das Erproben von zivilen, elektrischen Fluggeräten nötig sei. Beste Voraussetzungen, um auch die Nachfolgemodelle des Demonstrators zu testen, meinte denn auch Pfaffenhofens Landrat Albert Gürtner. Sich um diese Zukunftstechnologie zu bemühen, sei auch wichtig, um Arbeitsplätze für den Landkreis zu sichern.
Der CityAirbus Demonstrator wurde in Donauwörth entwickelt, ist dort auch schon geflogen und ist kein Prototyp, sondern ein reines Test-Fluggerät. Deshalb werden, wie Projektleiter Marius Bebesel erklärte, auch keine Personen mit diesem Demonstrator abheben (bei genauer Betrachtung des futuristischen Geräts erkennt man auch keinerlei Fenster). „Wir planen mit jedem Flugversuch die nächsten Schritte“, erläuterte Bebesel. In Manching habe man nun den nötigen Platz dazu: „Wir haben hier ein sicheres Gelände.“ Getestet wird auf einer ca. 2 mal 1 Kilometer großen Fläche, pro Flug wird der Demonstrator bis zu 15 Minuten in der Luft sein. Dabei wolle man alle Möglichkeiten bis Ende des Jahres ausschöpfen, um dann über den Winter in die weitere Planung einzusteigen.
brigk Air statt Transrapid
Hier, im Drone Center, dieser eher unscheinbaren Ecke etwas abseits der Airbus Defence and Space Zentrale in Manching, werden sich künftig wohl noch weitere Fluggeräte in die Luft erheben. Wenn alle Naturschutzgenehmigungen durch sind, kann dort das brigk Air, also das Existenzgründerzentrum für Start ups aus dem Bereich autonomes und elektrischen Fliegen, seinen Betrieb aufnehmen. „Über 100 verschiedene Unternehmen haben schon angefragt, diese Infrastruktur zum testen nutzen zu wollen,“ so Reinhard Brandl. Dabei ist zu hoffen, dass das Gebäude nicht ein zweites Mal das Schicksal einer gestoppten High-Tech Karriere beschieden ist. „Hier hätte der Transrapid getestet werden sollen,“ erklärte Reinhard Brandl. Übrig geblieben ist eine Halle, die jetzt „Flugtaxis“ beherbergt.