Ein Fürther für Ingolstadt: Bernd Kuch zum Personalreferenten gewählt
Bernd Kuch ist der neue Leiter des Referates I (Personal-, Organisations- und IT-Management) der Stadt Ingolstadt. Er folgt damit Christian Siebendritt nach.
Bernd Kuch bezeichnete bereits die Einladung zum Vorstellungsgespräch als schöne Auszeichnung und stellte sich vor: Bernd Kuch ist 55 Jahre alt, stammt aus Fürth, ist Vater von drei Kindern, Diplom-Verwaltungswirt und Verwaltungsbetriebswirt, er hat 2012 die vierte Beamten-Qualifikationsebene erreicht, war 13 Jahre stellvertretender Kreiskämmerer des Landkreises Fürth („Ich kenne einen Kämmereihaushalt“), war 14 Jahre Leiter des Büro des Landrats, seit 2014 ist er Leiter zentrale Aufgaben und Service und seit 2015 außerdem Vertreter des Landkreises Fürth in verschiedenen Projektgruppen des Bayerischen Landkreistages
Vor den Stadträten erläuterte er seine Ideen von der Arbeit in der Verwaltung, Konzepte zu entwickeln und auch Projekte umzusetzen. „Mir ist es auch ein besonderes Anliegen, dass eine Stadt für die Beschäftigen ein attraktiver Arbeitgeber ist, das fällt nicht vom Himmel.“ Das müsse auch öffentlich wahr genommen werden.
Er selbst bezeichnete sich als Mensch, der mit beiden Beinen im Leben steht, praxisbezogen, sehr kommunikativ, empathisch („Ich liebe den Umgang mit anderen Menschen“), er verfüge über eine hohe Affinität in Bezug auf Innovationen, sei belastbar und sehr engagiert: „Ich bringe über 30 Jahre Erfahrung, auch Führungserfahrung in einer kommunalen Verwaltung mit!“ erklärte er. Dazu kämen Fachkompetenz, auch als überregional geschätzter Experte in Sachen der Digitalisierung der Verwaltung. „Ich bringe Innovationsfreude, Gestaltungsfreude mit und Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit,“ betonte Kuch, der auch seit 30 Jahren im Kreistag des Landkreises Fürth sitzt: „Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mir die Aufgabe übertragen würde. Ich verspreche Ihnen diese Aufgabe mit vollem Engagement und mit viel Herzblut zu übernehmen!“
Angesprochen auf die zusätzlichen Stellen in der Verwaltung, die in Ingolstadt geschaffen werden sollen, meinte er, dass diese durchaus notwendig seien: „Es geht auch um Dinge, die Bürger in einer gewissen Qualität erwarten!“ Andererseits gehe es auch immer darum, bestehende Strukturen zu analysieren und zu hinterfragen. OB Christian Scharpf fragte ihn, ob er sich als Entscheider sieht. Das beantwortete Bernd Kuch klar mit Ja und meinte: „Das schlimmste ist, überhaupt nicht zu entscheiden!“
„So eine Bühne kriege ich selten,“ meinte Andreas Zdarsky und versprach sich mit Blick auf die Tagesordnung kurz zu fassen. Der zweite Bewerber ist ebenfalls 55 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Söhne (einer davon studiert in Eichstätt). Nach dem Motto „never waste a good crisis“ erläuterte er seine Arbeitsphilosophie und betonte die Wichtigkeit, mit Fehlern umzugehen. Andreas Zdarsky ist aktuell Geschäftsbereichsleiter der Abteilung Zentrale Verwaltung im drittgrößten bayerischen Landkreis am Landratsamt Augsburg und meinte zu einem möglichen Wechsel nach Ingolstadt: „In meinem bisherigen Werdegang wäre das die Krönung“. Auch hier fragte OB Scharpf nach der Entscheidungsfreudigkeit: „Ich entscheide gerne, und auch auch drauf, dass aus den Entscheidungen etwas wird, frage nach und versuche zu sichern, dass ein gemeinsames Verständnis besteht,“ so Zdarsky.
Beide Bewerber betonten bei der Frage nach künftigem Arbeiten der Verwaltung vom Home Office aus, dass es dabei sehr auf die Führungskräfte ankomme, um das funktionieren zu lassen.
Nach einer Besprechungspause wurde zur Wahl geschritten. Drei von 49 Stimmen (Christian Lösel war nicht anwesend) waren ungültig, 41 Stimmen entfielen auf Bernd Kuch, fünf auf Andreas Zdarsky. Für den frisch gewählten Referenten beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt – und das nach eigener Aussage sofort mit der Suche nach einer Wohnung in Ingolstadt. „Bei den Sitzungslängen ist das absolut notwendig“, schmunzelte der Franke nach seiner Wahl.
Insgesamt waren 71 Bewerbungen für dieses Amt bei der Stadt eingegangen, den Stadtratsfraktionen und -gruppen wurde Gelegenheit zur Einsichtnahme in die Bewerbungsunterlagen gegeben. Nach Auswertung der Bewerbungen wurden sieben Bewerber/innen in die engere Wahl gezogen und am 03.07.2020 zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch vor einem Auswahlgremium eingeladen. Das Auswahlgremium bestand aus dem Oberbürgermeister, den weiteren Bürgermeisterinnen, Vertretern der Stadtratsfraktionen der CSU, SPD, Grüne, FW, AFD sowie der Gruppierungen FDP, ÖDP, BGI, UDI sowie dem Leiter des Direktoriums und dem Vertreter des Personalreferenten.
Im Ergebnis dieser Vorstellungsgespräche wurden Bernd Kuch und Andreas Zdarsky zur weiteren Vorstellung und zur Wahl in der Sitzung des Stadtrates eingeladen.