Premiere am 13. April im Studio: RIVKA
Rivka ist der Name ihrer kleinen Tochter und das Wertvollste was Erna und Jakob haben. Trotzdem haben sie sie soeben weggeben – um sie vor den Nazis zu retten, übergaben sie sie einer nichtjüdischen Frau in die Obhut. Aber um welchen Preis! Körper und Geist wehren sich gegen diese so schmerzliche Trennung. Sie quälen sich mit Gedanken wie es ihrem kleinen Mädchen geht und ob ihre Entscheidung richtig war. Während sie ihre zwei Koffer packen – mehr ist nicht erlaubt, flüchtet sich Erna immer wieder in eine Fantasiewelt aus der Jakob sie nur mit Mühe zurückholen kann. Gegenseitige Liebe und bodenlose Verzweiflung prägt die Stunden der Vorbereitung ihrer eigenen Flucht.
Ein aktuelles Stück, das auf viele Situationen übertragen werden kann: Was soll man mitnehmen? Wird man es schaffen? Wird man sich, trotz Trennung, wieder sehen?
Michael Amelung verkörpert den oft hilflos den Emotionen der verzweifelten Erna ausgelieferten Jakob. Bei Katrin Wunderlich war der Schmerz für die Zuschauenden fast unerträglich spürbar.
Die leere Bühne erlaubte keine Ablenkungen von den Ängsten, Zweifeln und Hoffnungen der verzweifelten Eltern.
Eine sehr berührende und absolut sehenswerte Inszenierung.
Die niederländische Dramatikerin Judith Herzberg wurde 1934 in Amsterdam geboren. Sie und ihre Geschwister wurden getrennt und sind bei nichtjüdischen Eltern auf dem Land untergetaucht. Ihre Eltern waren in Bergen-Belsen interniert. Sie hatten Glück, denn der Transport, der sie 1945 nach Theresienstadt bringen sollte, wurde von der Roten Armee gestoppt.
Bildinformationen
- RIVKA: Lydia Halbhuber-Gassner