Die Kreatur kehrt nach Ingolstadt zurück
Die Kreatur kehrt zurück
Guter Anlass diese und weitere zwei Ingolstädter Produkte im „Mo“ zu feiern
Dank dem unermüdlichen Engagement der ehemaligen Gastronomin Nesrin Yilmaz kehrte am 26. Januar 2024 die Kreatur, die einst Viktor Frankenstein gemäß dem Roman der jungen Mary Shelley in Ingolstadt zum Leben erweckte, wieder in ihre Heimat zurück. Yilmaz ärgerte sich stets, dass Ingolstadt sein großes Potential touristisch viel zu wenig nutzt: weiß man vielleicht noch, dass das Reinheitsgebot 1516 in Ingolstadt verkündet wurde, so ist allgemein wenig bekannt, dass die Illuminaten auch hier vom Professor Adam Weißhaupt gegründet wurden. Die Heimat Dr. Frankensteins mit seiner Kreatur wähnt man – wohl in Erinnerung an die legendären Verfilmungen mit Boris Karloff (1932) und später Robert De Niro (1995) – fälschlicherweise in Hollywood.
Bausteine zur Belebung des Tourismus und der Altstadt
Während des Corona-Lockdown hatte Yilmaz viel Zeit dafür verwendet sich nicht nur Gedanken zu machen wie das zu ändern wäre, sondern schritt auch beherzt zur Tat und kreierte den Kopf der Kreatur als Prototyp. Bei der Umsetzung holte sie sich die Unterstützung der Designerin Bettina Krugsperger, die sie für ihre Mission begeisterte. Bald konnte man den Schrauben-Schädel nicht nur als Kerze kaufen, sondern er tauchte Samstags irgendwo verborgen in der Altstadt auf und löste Suchfieber bei seinen Fans aus, denn wer den Schädel fand, konnte diesen behalten.
Nun setzte Nessy, wie Frau Yilmaz genannt wird, den Schädel auf einen gewaltigen Körper von insgesamt 2.20 Meter auf. Diesen Prachtkerl präsentierte sie stolz und mit vielen Anekdoten, die den Prozess begleiteten, unter großen Beifall bunter Gästeschar und lokaler Prominenz in der Gaststätte „Mo“vor. Angestoßen wurde die feierliche Enthüllung mit dem eigens von der Brauerei Herrnbräu kreierten „Viktor-Bier“. Denn Nessy schaffte es den zunächst skeptischen Geschäftsführer, Gerhard Bonschab, davon zu überzeugen, dass ein solches Bier zu ihrer Kreatur und dem Reinheitsgebot passen würde. Gleichzeitig wäre es identitätsstiftend für Ingolstädter Geschichte. Für zusätzliche Stimmung sorgte bei dem Event auch der von Betty Krugsberger eigens komponierte Ohrwurm:“Sag was war der Masterplan? War es purer Größenwahn?“. Dieser Song wurden schnell von den gut gelaunten Gästen mit aufgegriffen und immer wieder während der langen Feiernacht intoniert.
Nessys Vision ist es, dass die Kreatur, vergleichbar mit dem Berliner Bären oder Münchner Löwen, die Ingolstädter Altstadt bevölkert. (HaGa)