Architektenwettbewerb Schulcampus Ingolstadt-Friedrichshofen
Im Rahmen einer Jurysitzung sind am vergangenen Freitag die Preisträger des Architektenwettbewerbs „Schulcampus Ingolstadt-Friedrichshofen“ gekürt worden.
Im Rahmen einer Kooperation wollen die Stadt Ingolstadt und der Bezirk Oberbayern im Baugebiet „Friedrichshofen-Dachsberg” in Ingolstadt zwei Schulneubauten und deren zugehörige Freiflächen realisieren. Auf der ca. 25.000 Quadratmeter großen Fläche sollen der Neubau der Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule des Bezirks Oberbayern (8.000 Quadratmeter) und der Neubau der Mittelschule Mitte-West der Stadt (17.000 Quadratmeter) gebaut werden.
Oberbürgermeister Dr. Scharpf: „Mit der Mittelschule Mitte-West entsteht eine neue, zukunftsfähige Schule, die ganz wesentlich zur Entwicklung unserer Schullandschaft beiträgt. Bei weiter steigenden Schülerzahlen bietet sie den nötigen Raum zur Entwicklung und entlastet gleichzeitig die Schulen Auf der Schanz und Friedrichshofen.
Die Realisierung des Schulbaus ist ein weiterer Baustein des 2016 vom Stadtrat beschlossenen Mittelschulkonzepts. Auch die vom Bezirk Oberbayern getragene Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule, die bislang am Kavalier Elbracht untergebracht ist, bekommt am neuen Standort ganz neue schulische Möglichkeiten. Dem Inklusionsgedanken wird durch die gemeinsame Planung beider Schulen ganz besonders Rechnung getragen. Städtebaulich bedeuten Mittelschule und Förderzentrum für den Stadtteil Friedrichshofen eine Stärkung des neuen Wohngebiets Am Dachsberg.“
Bezirkstagspräsident Josef Mederer: „Der Realisierungswettbewerb für die Mittelschule und das Förderzentrum Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule hat hervorragende Ergebnisse gebracht! Auch wenn es getrennte Bauvorhaben sind, war es aufgrund der räumlichen Nähe sinnvoll, sie zusammen zu betrachten. Im Zuge einer Kooperation wurde der Wettbewerb daher gemeinsam durchgeführt. Diese vorbildliche Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk Oberbayern und der Stadt Ingolstadt freut mich sehr. Mir ist auch kein vergleichbares Beispiel einer solch gewinnbringenden Kooperation bekannt. Die Preisträgerentwürfe überzeugen mit ihren lichtdurchfluteten und freundlichen Raumkonzepten bei gleichzeitig übersichtlicher Struktur. Ich sehe in den Entwürfen zudem großes inklusives Potenzial. Austausch und Begegnung aller Schülerinnen und Schüler werden im Inklusionscafé und auf den gemeinsamen Flächen im Quartierspark möglich sein – eine gute Basis für Inklusion.“
In einem zweiphasigen Architektenwettbewerb hatten sich über 60 Architekturbüros zusammen mit jeweils einem Landschaftsarchitekten beworben – neben neun gesetzten Büros wurden aus den fachlich geeigneten Bewerbern 16 ausgelost, diese 25 Büros durften an der Aufgabenstellung zur ersten Wettbewerbsphase teilnehmen.
Ende Juli 2022 wurden in der ersten Phase die Umsetzung der städtebaulichen Aspekte bewertet und aus den 16 eingereichten Beiträgen zehn ausgewählt. Zur zweiten Phase präsentierten diese zehn Büros ihre Entwürfe für die Schulgebäude. Ein Expertengremium aus Architekten und politischen sowie fachlichen Vertretern der beiden Auftraggeber hat vier Siegerentwürfe ausgewählt:
1. Preis: Hascher Jehle Design GmbH aus Berlin mit Pola Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
2. Preis: Hess Talhof Kusmierz Architekten u. Stadtplaner PART GmbH aus München mit Burger Landschaftsarchitekten Partnerschaft, München
3. Preis: Kohlmayer Oberst Architekten aus Stuttgart mit Planungsgemeinschaft für Landschaftsarchitektur Markus Hertneck, Stuttgart
4. Preis: Nomas architekten Part mbB tauber I törek I wiese und René Rissland (raum.land) aus Fürth mit a2 Landschaftsarchitekten GmbH, Fürth
Bevor die Aufträge erteilt werden und die Planungen beginnen können, schließt sich mit allen vier Preisträgern ein formelles Verhandlungsverfahren an, erst danach wird feststehen, wer den Auftrag letztendlich erhalten wird.
Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden in einem Pressegespräch am Dienstag, 17. Januar vorgestellt: Es informierten von Seiten der Stadt Ingolstadt Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf, zweite Bürgermeisterin Dr. Dorothea Deneke-Stoll, Baureferent Gero Hoffmann und Kulturreferent Gabriel Engert, sowie von Seiten des Bezirks Oberbayern Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Leiter des Baureferats Christoph Schreyer und der Schulleiter der Johannes-Nepomuk-von-Kurz Schule Harald Christmann.
Die eingereichten Wettbewerbsarbeiten sind im Lechner-Museum von Donnerstag, 19. Januar bis Sonntag 29. Januar zu den regulären Öffnungszeiten des Museums (Donnerstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr) öffentlich ausgestellt, der Eintritt ist frei.
Bildinformationen
- Schulcampus Ingolstadt-Friedrichshofen Visualisierung: Hascher-Jehle: Hascher Jehle