Gemeinsames Plädoyer für die Covid-19 Schutzimpfung
„Es gibt keine Alternative zur Impfung!“ Das betonten Prof. Dr. Siegfried Jedamzik, Versorgungsarzt der Führungsgruppe Katastrophenschutz (links auf dem Bild) und der Lungenfacharzt Dr. Lars Henning Schmidt, Direktor Medizinische Klinik IV, Klinikum Ingolstadt (rechts) bei einem Pressegespräch im Neuen Rathaus. Letzterer hat seinen eigenen Termin für die Covid-19 Schutzimpfung schon klar gemacht: „Ich appelliere an jeden, die Impfung wahr zu nehmen.“ Aber es gelte natürlich auch die Bedenken und Sorgen der Menschen zur Corona-Impfung ernst zu nehmen. Daher informierten die Mediziner rund um das Thema. In Ingolstadt sind derzeit mobile Impfteams in Pflegeeinrichtungen im Einsatz und auch im Impfzentrum wird z.B. medizinisches Fachpersonal geimpft. Am Montag waren 100 Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs eingetroffen, am Dienstag waren es 500. Allerdings wird laut Freistaat Bayern in der ersten Januarwoche erst einmal kein weiterer Impfstoff geliefert.
„Der Impfstoff ist das zentrale Werkzeug, ja fast schon eine Waffe im Kampf gegen die Pandemie,“ erklärte Prof. Dr. Siegfried Jedamzik und er betonte: „Die Nachteile einer Impfung sind verschwindend gering. Das kann ich wissenschaftlich belegen.“ Dr. Lars Henning Schmidt erklärte dazu, dass in der Biontech Studie, an der 38 000 Probanden beteiligt waren, in einzelnen Fällen lokale und systemische Nebenwirkungen aufgetreten sind. Diese waren z.B. Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen an der Einstichstelle sowie systemische Reaktionen wie Erschöpfung, Schüttelfrost oder auch Fieber. In ganz seltenen Fällen seien auch allergische Reaktionen aufgetreten. „Ich würde grundsätzlich Patienten mit schweren Allergien von einer Impfung ausschließen,“ meinte Prof. Dr. Siegfried Jedamzik. Und ja, auch langfristige Impfproblematiken können – wie bei anderen Impfungen auch – auftreten. Aber nach 30 Jahren und rund 100 000 durchgeführten Impfungen könne er die Menschen beruhigen, meinte Jedamzik.
Gleichzeitig habe die Biontech-Studie aber den außerordentlich hohen Wirkungsgrad des Impfstoffs gezeigt. „Impfen senkt nicht nur das eigene Risiko, zu erkranken. Es kann dadurch auch die Übertragbarkeit reduziert werden,“ so Dr. Lars Henning Schmidt.
Und was war da mit dieser mRNA?
Immer wieder skeptische Stimmen bekommen auch die Ärzte im Zusammenhang mit der im Biontech Impfstoff verwendeten mRNA (messenger RNA) zu hören. Sie bewirke keine genetische Veränderung beim Menschen, betonte Prof. Dr. Siegfried Jedamzik: „Die mRNA dringt nicht in den Zellkern ein. Sie geht nicht einmal durch die Zellmembran.“ Außerdem sei diese Art des Impfstoffs nicht neu, es gäbe bereits Erfahrungswerte aus zehn Jahren aus dem Bereich der Onkologie.
Ärzte als Vertrauenspersonen wichtig
In seiner eigenen Praxis hat Prof. Dr. Jedamzik eine – nicht repräsentative – Umfrage zur Impfbereitschaft durchgeführt. Rund 50 Prozent der unter 40-Jährigen und 80 Prozent der über 40-Jährigen hätten sich für eine Impfung ausgesprochen. „Das ist ein sehr guter Wert!“. Grundlage sei aber immer eine ausführliche Information. Diese müsse sorgfältig gemacht werden. Eine Schnellinfo in nur drei Minuten funktioniere nicht, außerdem sollte eine Einverständniserklärung eingeholt werden. Prof. Jedamzik appelliert deshalb an seine Kollegen: „Vor allem die Ärzte spielen als Akzeptanz- und Motivationsträger eine große Rolle!“
Telefonhotline für Impftermine
Für Personen, die zur Gruppe 1, also den ersten Impfberechtigten gehören (z.B. Personen über 80 Jahre, Personen, die in ambulanten Pflegediensten regelmäßig ältere oder pflegebedürftige Menschen betreuen oder Personal in medizinischen Einrichtungen mit einem sehr hohem Infektionsrisiko) ist ab Donnerstag, 31.12 eine neue Hotline frei geschaltet. Unter der 0841 / 933388, besetzt von 8 bis 16 Uhr können Impftermine vereinbart werden. Grundsätzlich bekommen aber alle Personen mit der Priorität I eine schriftliche Mitteilung zu ihrer Impfung. Das Angebot der Hotline richtet sich an diejenigen, die einen Termin eigeninitiativ vereinbaren wollen. Die Terminvereinbarung erfolgt immer unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit des Impfstoffs.