Der Rufbus in Eichstätt wird bald zwei Jahre alt
Am 1. Februar 2024 rollte der Bedarfsverkehr im neuen Konzept des STADTVERKEHR zum ersten Mal. Seither bindet die Linie R204 Buchenhüll und Wintershof an die Kernstadt und die Linie R205 den Blumenberg, am Wald und den Burgberg an den Bahnhof an – wenn sie gebucht werden.
Damit ergänzt der Rufbus die „klassischen“ Verbindungen wie die zwischen Landershofen und Rebdorf. Höchste Zeit also, eine erste große Zwischenbilanz zu ziehen.
Das tun die STADTWERKE Eichstätt, die die Linien betreiben, aktuell mit dem Büroplan:mobil, einem auf Nahverkehr spezialisierten Expertenteam. „Der unabhängige Blick von außen und die jahrelange Erfahrung im ÖPNV haben uns zusammen mit unseren Beobachtungen aus den vergangenen knapp 22 Monaten wichtige Erkenntnisse gebracht, die wir jetzt in die Umsetzung bringen“, erklärt Josef Engelhardt, der bei den STADTWERKEN für den STADTVERKEHR zuständig ist. Ziel sei es wie immer, das bestehende Angebot zu verbessern und optimal auf die Bedürfnisse der Fahrgäste abzustimmen – aber gleichzeitig finanzierbar zu bleiben. Bekanntlich zahlen das fast siebenstellige Defizit, dass der ÖPNV im Stadtgebiet jedes Jahr verursacht, die STADTWERKE und die Stadt.
Bei der aktuellen Evaluierung werden zum Beispiel die Buchungszahlen – der Rufbus fährt bekanntlich nur, wenn er auch gebucht wurde – analysiert, genauso wie die Abfahrts- und Ankunftszeiten. Eine erste Beobachtung hier: Auf der Linie Buchenhüll – Wintershof – Eichstätt kam es immer wieder zu Verspätungen, wenn zusätzlich zu Buchenhüll auch ein Fahrgast aus Wintershof gebucht hatte. Da der Fahrplan aber recht exakt an dem des Zuges ausgerichtet ist, verpassten dann manchmal Fahrgäste ihren Anschlusszug am Bahnhof.
„Das sind Schwachstellen, die wir erkannt haben“, so Engelhardt weiter, „und wo wir jetzt mit plan:mobil Lösungen erarbeiten.“ Einblicke in die Zahlen lassen die STADTWERKE in jedem Fall zum Schluss kommen, dass der Rufbus von der Bevölkerung gut angenommen wird – aber immer noch Verbesserungspotenzial hat.
Eine Verbesserung ist schon umgesetzt: Die neue Bushaltestelle Lüften zwischen dem Bauzentrum Meier und der Einfahrt ins Gewebegebiet Lüften-West ist seit November fertig gebaut und bindet unter anderem die Gewerbegebiete an die Kernstadt und anders herum über den Rufbus mit an. Gerade mit dem Blick auf die Wirtschaftlichkeit des Angebotes ändern die STADTWERKE hier nach den Weihnachtsferien auch die Linienführung leicht: An jedem Schultag fahren innerhalb einer halben Stunde morgens gleich zwei Busse zwischen dem Stadtbahnhof und der Haltestelle Lüften – zunächst der Rufbus und dann eine klassische Fahrt. Das Angebot ist nicht ausgelastet und damit nicht wirtschaftlich. Die Rufbusverbindung (7.15 Uhr) wird deshalb nun ab 7. Januar aus dem Fahrplan genommen, es besteht weiterhin die Möglichkeit, ganz ohne tägliche Buchung die „klassische“ Verbindung um 7.49 Uhr zu nehmen.
All das sind wichtige Erkenntnisse aus dem Rufbus-System, die die STADTWERKE schon jetzt sammeln. Schließlich läuft Ende 2026 der Vertrag zu den „klassischen“ Verbindungen zwischen Buchenhüll, Wintershof und der Kernstadt aus – dann also ergibt sich die Chance, dass noch einmal ein ganz neues Konzept für die Linie erarbeitet werden kann.
Bildunterschrift: Nicht nur in neuer Optik, sondern mit einem ganz neuen Angebot fährt der STADTVERKEHR in Eichstätt seit knapp zwei Jahren – nun ziehen die STADTWERKE und die Stadt eine erste Bilanz und passen das Angebot an. Foto: Grimm/Stadt Eichstätt
Pressestelle/Stadt Eichstätt

