Anzeige

2026 – Zwischen Loslassen und Anfangen

Über Veränderungen und Wünsche für das neue Jahr

Ein neues Jahr beginnt selten mit einem großen Knall. Es zeigt sich eher leise – als vage Sehnsucht nach mehr Ruhe, mehr Nähe, mehr Zeit für das, was uns wirklich wichtig ist. Manche wünschen sich mehr Gesundheit oder schlicht ein wenig Leichtigkeit im Alltag, andere möchten Beziehungen vertiefen oder im Beruf mutiger neue Wege gehen. Wieder andere hoffen auf mehr Klarheit, auf Momente, in denen das Leben nicht schneller, sondern bedeutungsvoller wird.

Unsere kleine Umfrage zu den Wünschen für das neue Jahr fand an einem kalten Dezemberabend in der Fußgängerzone, bei der Eisarena beim Schloss und anden Ständen des Christkindlmarkts statt. Dort, wo Glühweinduft in der Luft hängt und Menschen trotz Kälte innehalten, weil die Abendstimmung und der Lichterglanz zusammen eine besondere Offenheit erzeugen. Genau hier haben wir gefragt: „Was wünschen Sie sich wirklich für das neue Jahr?“

Neben klassischen Vorsätzen tauchten dabei auch unerwartete, ungewöhnliche Wünsche auf: kleine Mutprojekte, die das Herz schneller schlagen lassen,Experimente, die die eigene Komfortzone herausfordern, Rituale, die das Leben nicht komplett umkrempeln, aber spürbar bereichern könnten. Dazu kamen noch die „unsichtbaren Wünsche“, die man selten laut ausspricht – ein Hobby wieder aufnehmen, ein Zimmer neu ordnen, sich selbst regelmäßige Pausen schenken, jeden Monat etwas völlig Neues ausprobieren.                                   

2026 kann kommen

Was sich Bürgerinnen und Bürger so wünschen

Es gibt auch die persönlichen Mini-Utopien: Vorstellungen davon, wie das eigene Leben aussehen könnte, würde man ihm nur einen sanften, mutigen Schubs geben. Das neue Jahr mit weniger Erreichbarkeit, mehr Mikroabenteuern. Ein Alltag, der Hoffnung nicht fordert, sondern ermöglicht.

All diese Stimmen – frech, besinnlich, hoffnungsvoll, manchmal still und manchmal überraschend klar – haben wir gesammelt und einige für Sie aufbereitet. Denn am Ende gehört das neue Jahr niemandem sonst als uns selbst.

Reisen, Aufbrüche und kleine Fluchten

Für manche beginnt Hoffnung mit einem Koffer. Ulrike Ahrens aus Ingolstadt strahlt, als sie sagt: „Mit meiner Familie geht’s drei Wochen nach Japan. Da gfrei i mi scho!“ Auch Jessica Lutze verbringt den Jahreswechsel auf einer Kreuzfahrt, während Sara aus Ingolstadt kurzerhand aufs Land zieht – ein Tapetenwechsel im besten Sinne. Und Stefan Scheuermann aus Wolnzach wünscht sich einfach „ein gutes Jahr“. Darf ein Wunsch auch schlicht sein? Ja, unbedingt.

Familie, Gesundheit und das Gute im Alltäglichen

Manchmal geht es um das Wesentliche. Dennis Reiswich aus Braunschweig sagt: „Mir geht’s gut, die Arbeit läuft, ich kann nicht klagen.“ Und doch träumt er von Kindern – ein Wunsch, der am Ende noch ganz zart mitschwingt. Peter Eisele aus Ingolstadt hofft auf Gesundheit für die ganze Verwandtschaft und auf viel Zeit mit seiner Partnerin. Inge und Rudi Bauer sind zufrieden und bringen es bodenständig auf den Punkt: „Wir hoffen, dass alles so bleibt.“


Wilhelmine Herbst wünscht sich „Gesundheit und Glück“, während Ulrich Deschler aus Aschaffenburg mit Freude vom dritten Enkelkind spricht. Ist es nicht erstaunlich, wie oft sich große Hoffnungen in kleinen Sätzen verstecken?


Sorgen, Mut und Alltagshoffnungen

Nicht alle Wünsche sind unbeschwert. Katrin Hirsch aus Ingolstadt macht sich Gedanken: „Wenn die ganze Familie bei Audi ist … wie soll’s weitergehen?“ Eine Frage, die viele bewegt. Sarah Kob hofft auf mehr Kitaplätze – ein Wunsch, der zeigt, dass Zukunft nicht nur privat, sondern auch gesellschaftlich gedacht wird. Und dann ist da Jürgen Humbold, der sagt: „Ich habe heute gehört, die Stadt könnte nächstes Jahr 100 Millionen Euro neue Schulden machen. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“ Ein positives Denken, das man mehr Menschen wünschen könnte.

Ankommen, Bleiben und Neuanfänge

Maitre Gilbert Mounier, seit 20 Jahren mit seinen Crêpes aus Grasse auf dem Christkindlmarkt, sagt schlicht: „Ich fühle mich hier wohl. Es soll so bleiben.“ Ein Wunsch nach Beständigkeit –einer der zurückhaltenderen. Ute und Normann Haag aus Füssen freuen sich dagegen auf einen Neuanfang: „Wir ziehen im Frühjahr hierher und erkunden schon jetzt die Stadt.“ Die Vorfreude ist ihnen anzumerken. Und schließlich das Ingolstädter Christkind alias Bente Gülich selbst, das eine Thailand-Reise plant – und sein Spanisch verbessern möchte. Wir wünschen ihm „Feliz Navidad y prospero ano nuevo!“

So unterschiedlich die Stimmen auch sind – sie alle erzählen vom gleichen Gefühl: Hoffnung. Von kleinen Träumen, großen Plänen und der leisen Überzeugung, dass das nächste Jahr ein gutes werden kann. Privat und vielleicht noch ganz oft in der ganzen Welt.

Fotos: Hartmann

Artikel teilen:

Verlinkte Themen: