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Im Rückspiegel – Ingolstadt und die Region vor 25 Jahren

Glanz und große Gesten

Ingolstadt

Ein Dezember voller Glanzlichter: Audi krönt das Jahr mit der Eröffnung des neuen „museum mobile“ – ein Rundbau aus Glas und Stahl, entworfen vom Stararchitekten Gunter Henn. Über 50 automobile Schmuckstücke erzählen dort vom Motto „Vorsprung durch Technik“. Selbstverständlich geben sich Ministerpräsident Edmund Stoiber und Audi-Chef Franz-Josef Paefgen bei der Einweihung die Ehre. Auch wirtschaftlich rollt der Audi-Motor rund: Bis 2005 sollen 17 Milliarden DM investiert werden. Media Markt meldet ebenfalls einen Höhenflug – mit 20 Milliarden DM Umsatz im Visier.

Sportlich grüßt der ERC Ingolstadt von der Tabellenspitze der 2. Eishockey-Bundesliga – noch vor Heilbronn und Bad Tölz.

Weniger erfreulich: Die Gaspreise steigen auf 87 Pfennig je Kubikmeter, und auch Bestattungs- und Ausgleichsgebühren ziehen an. Viele Ingolstädter stimmt der Tod des letzten Stadtschäfers Josef „Sepp“ Anthofer traurig, der 42 Jahre lang mit seiner Herde das Stadtbild prägte.

Oberbürgermeister Peter Schnell zieht im Jahresrückblick eine stolze Bilanz: Das Stadtjubiläum „750 Jahre Ingolstadt“ habe das Selbstbewusstsein der Bürger gestärkt, das Wachstum zeige „Qualität und Charakter“. Besonders das Zentrum für Existenzgründer und die Initiativen im Bereich „IN-Arbeit“ hätten neue Impulse gesetzt. Auch das gemeinsame Auen- und Lohenprogramm mit dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sichere überörtlich die Umweltqualität im mittelbayerischen Raum.

Neuburg-Schrobenhausen

Landrat Dr. Richard Kessler blickt stolz auf die Solaroffensive: Über 1.000 Anlagen glänzen nun auf den Dächern des Landkreises. Das Entwicklungskonzept Donaumoos bleibt ein Schlüsselprojekt zum Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Beim Hochwasserschutz geht’s ebenfalls voran – zwischen Elisenbrücke und Englischem Garten schützt künftig eine 500 Meter lange, mobile Mauer, finanziert mit 2 Millionen Mark Landeszuschuss. Damit werden künftig auch die innerstädtischen Flächen sicherer, was den Bürgern und der Natur gleichermaßen zugutekommt.

Eichstätt

Hier wird kräftig investiert – vom Sonderpädagogischen Förderzentrum bis zum neuen Natur- und Umweltprogramm. Landrat Dr. Xaver Bittl spricht in seiner Rückschau von „hohen Investitionen in die Daseinsvorsorge“, die langfristig Früchte tragen sollen. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen des Landkreises erwarten stabile Betriebsergebnisse. Wirtschaftlich glänzt die Firma Osram mit einem neuen Erweiterungsbau: Fast 200 Millionen Lampen verließen das Werk im Jahr 2000.

Pfaffenhofen

Landrat Rudi Engelhard zieht eine zufriedene Bilanz: Erstmals seit Jahren liegt die Arbeitslosenquote unter 5 %. Im Rahmen der Agenda 21 werden ökologische Projekte vorangetrieben – von der Renaturierung des Feilenmooses bis zur Hochwasserschutzfreilegung in Geisenfeld, Vohburg und Rohrbach.

Dazu kommen Fortschritte beim Landschaftsschutz und in der Freiraumplanung – mehr Lebensqualität, weniger Bürokratie, so das Jahresmotto.

Deutschland & Bayern

Hildegard Knef feiert ihren 75. Geburtstag – eine Diva zwischen Berlin und Hollywood, ihr Leben eine Achterbahn aus Ruhm, Schmerzen und Triumphen.

In Bayern sorgt erstmals ein Tempolimit von 130 km/h auf der A9 für Gesprächsstoff. Sozialministerin Barbara Stamm mahnt zu Reformen: Ohne Zuwanderung und Familienförderung drohe die Bevölkerung bis 2050 auf 10 Millionen zu sinken.

Weniger glanzvoll: Schon damals florierten Betrugsmaschen – statt Schockanrufen flatterten vermeintliche Gewinnbriefe ins Haus, oft mit saftigen „Bearbeitungsgebühren“. Und im deutschen Fernsehen wird Geschichte geschrieben: Eckhard Freise gewinnt bei „Wer wird Millionär?“ als erster Kandidat die Million.

Fotos: AUDI AG 

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