Jugendpolitische Forderungen einstimmig beschlossen

Die Delegierten des Stadtjugendrings haben bei der Herbstvollversammlung einstimmig die regionalen und lokalen jugendpolitischen Forderungen zur Kommunalwahl 2026 beschlossen und fordern als wichtigste Botschaft an die Politik vor allem junge Menschen verstärkt in den Mittelpunkt der politischen Entscheidungen zu stellen.

Stellvertretender Vorsitzender Sebastian Schäfer konnte 45 von 56 stimmberechtigen Delegierte aus 23 von 27 Ingolstädter Jugendverbänden, die Vertreterinnen aus den benachbarten Jugendringen sowie aus der Ingolstädter Stadtverwaltung und Politik begrüßen.
Neben der obligatorischen Beschlussfassung des Jahresprogramms und des Haushalts- und Stellenplans für 2026 stand die Versammlung ganz im Zeichen der Nachwahlen zum Vorstand und Beschlussfassung der jugendpolitischen Forderungen zur Kommunalwahl 2026.
Mit Lisa Löser von der Evangelischen Jugend und Bernd Schumacher von der DLRG-Jugend wurden zwei neue Beisitzer in den insgesamt 9-köpfigen Vorstand gewählt. Jakob Wank von der Evangelischen Jugend wurde im Anschluss verabschiedet, da er den Vorstand und Ingolstadt zum Jahresende aus beruflichen Gründen verlässt.

Der geplante Haushalt 2026 mit einem Gesamtvolumen von 3,8 Mio Euro wurde von Geschäftsführer Stefan Moser gemeinsam mit seinem Nachfolger Dieter Edenharter vorgestellt und ebenso wie der Stellenplan und die Honorarordnung von der Versammlung einstimmig beschlossen. Unter dem Eindruck von möglichen weiteren Kürzungen des städtischen Zuschuss und der unklaren Beschlusslage zur tatsächlichen Zuschusshöhe wurde zudem für 2026 eine vorläufige Haushaltssperre, mit Ausnahme von Zuschüssen an Jugendverbände angekündigt.

Der Vorstand hat sich in seiner Herbstklausur intensiv mit den jugendpolitischen Forderungen zur Kommunalwahl beschäftigt – unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Finanzkrise der Stadt Ingolstadt.
Eine Grundlage der Forderungen bildet dabei das Ingolstädter Leitbild – Ingolstadt Zukunftsstark 2030 von
Oberbürgermeister Dr. Michael Kern, das vom SJR-Vorstand jedoch fortgeschrieben, weiterentwickelt und um zentrale Forderungen aus Sicht junger Menschen ergänzt wurde. Kritisiert wird vom Vorstand in dem Leitbild vor allem, dass es keinen einzigen Hinweis auf Menschen, Bürger, Kultur, Sport, Jugend und Kunst gibt – ohne die jedoch aus Sicht des Stadtjugendrings die Stadt keine guten Zukunftsaussichten hat!

Die zentrale Botschaft des SJR und der Jugendverbände an den Ingolstädter Stadtrat lautet daher: „Zukunft wird nicht nur in Gewerbegebieten gemacht, sondern mit Menschen – vor allem jungen Menschen!

„Wer heute Jugend spart, spart sich morgen Zukunft!“

Die fünf zentralen Forderungen an die Ingolstädter Kommunalpolitik in Zeiten von Spar-Debatten wurden von Sebastian Schäfer mit einer Grundsatzrede vorgestellt und nach großem Applaus von der Versammlung einstimmig beschlossen.

Ein öffentliches Hearing zu den jugendpolitischen Forderungen des Stadtjugendrings mit allen im Ingolstädter Stadtrat vertretenen Parteien und Gruppierungen findet am Dienstag, den 24. Februar 2026 ab 18 Uhr im Saal der Fronte 79 statt.

Die jugendpolitischen Forderungen des SJR IN auf kommunaler Ebene im Einzelnen

1. Öffentliche Räume für junge, kreative Menschen. Freiflächen, Sport- Kreativ- und Begegnungsorte sind Lebensräume. Ihre Sanierung und Erhaltung sind kein Luxus, sondern gelebte Stadtentwicklung. Sie sichern Teilhabe und fördern Gemeinschaft – sie sind Investitionen in das soziale Fundament der Stadt.

2. Demokratie lebt von Beteiligung. Partizipation ist keine Kür, sondern Voraussetzung demokratischer Stabilität. Beteiligungsstrukturen müssen gestärkt, nicht gekürzt werden. Es braucht engagierte Jugendbeauftragte in allen Bezirksausschüssen und eine Fachstelle für Kinder- und Jugendbeteiligung in der Verwaltung.

3. Jugendkultur ist Zukunftskultur.
Freiwillige Leistungen in der Jugendkultur sind Zukunftsinvestitionen. Wer hier spart, spart an Identität und Kreativität. Wer kulturelle Freiräume erhält, sichert Kreativität, Innovation und Zusammenhalt für kommende Generationen.

4. Starke Jugendverbände sichern soziale Stabilität. Bilden Menschen, hier wachsen Engagement, Werte und Verantwortung. Ihre Fördergelder müssen bedarfsgerecht erhalten bleiben. Diese Förderung ist Werteförderung.

5. Schul-Freiheit in der Freizeit. Ferien sollen Erholung und Entfaltung ermöglichen. Geförderte Ferienangebote gehören raus aus Schulgebäuden. Kinder und Jugendliche brauchen in den Ferien „schulfrei“ – auch räumlich.

Pressestelle/Stadtjugendring Ingolstadt des Bayerischen Jugendrings, Körperschaft des öffentlichen Rechts

Artikel teilen:

Verlinkte Themen: