Beschwingte Eröffnung der 42. Ingolstädter Jazztage

Was für ein Auftakt: Ein ungepflegter Columbo-Verschnitt betritt die Bühne und klebt als Gerichtsvollzieher „Kuckuckssiegel“ auf die Instrumente. Kabarettist Andreas Martin Hofmeir gibt einen skurrilen Vertreter der Regierung von Oberbayern, der ohne jedes Verständnis für das Geschehen – die Eröffnung der 42. Ingolstädter Jazztage – durch den Abend kommentiert und dabei stets die Ausgaben der Stadt kritisch im Blick hat.

Seine Co-Moderatorin Olivia Wendt steigt passend mit „Mackie Messer“ aus der Dreigroschenoper in den Abend ein.

Der Oberbürgermeister verkündet die Verleihung des renommierten Jazzförderpreises an den jungen Trompeter Raphael Greil. Laudator Robert Aichner hält eine eindrucksvolle und bewegende Laudatio auf seinen ehemaligen Schüler. Greil zeigt sich ob der Auszeichnung und der Preisübergabe durch die Preisstifter – die Stadtsparkasse Ingolstadt-Eichstätt und die Audi AG – sichtlich berührt.

Anschließend erlebt das Publikum im fast voll besetzten Saal eine musikalische Kostprobe seiner Band JORA QNTT, deren Klangsprache deutlich nordisch geprägt ist.

Nicht unerwähnt bleiben darf die SwingIN Big Band unter der Leitung von Oliver Wasilesku, die musikalisch auf die kommenden Festivalabende einstimmte.

So heiter die Eröffnung geriet, so deutlich machten die Moderatoren am Ende, wie stark die Kulturlandschaft von Sparmaßnahmen betroffen ist. Sie betonten, wie wichtig es gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist, Gemeinschaft zu stiften, lebenswerte Orte zu schaffen und Identität zu stärken – verbunden mit dem Appell an alle Bürger, sich für eine vielfältige, lebendige Stadt einzusetzen und mit einer Spende im Foyer zum Erhalt beizutragen.


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