Die THW Ortsgruppe Ingolstadt

Technik, Teamgeist, Tatkraft

Die THW-Ortsgruppe Ingolstadt ist eine tragende Säule des lokalen Zivilschutzes – und zugleich ein eindrückliches Beispiel dafür, wie Ehrenamtlichkeit, Profession und moderne Technik harmonisch zusammenwirken. Mit 75 einsatzfähigen Helfern, verkörpert sie eine ausgewogene Mischung aus Erfahrung, Energie und Zukunftspotenzial.

Die regelmäßigen Ausbildungen – dienstags und samstags – sind nicht nur technische Vorbereitung, sondern auch gesellschaftliche Plattform: Hier kommen junge und erfahrene Helfer zusammen. Selbst das leibliche Wohl bleibt nicht auf der Strecke: Ein Ehrenamtlicher fungiert als Koch im Stützpunkt an der Marie-Curie-Straße und sorgt mit Gerichten wie Schnitzel oder vegetarischen Speisen dafür, dass auch kulinarisch für Abwechslung gesorgt ist. Es ist ein kleiner, aber wichtiger Teil der Gemeinschaft, der zeigt, dass Motivation nicht allein durch Technik entsteht, sondern auch durch Wertschätzung und Gemeinschaftserlebnis.

“Eigentlich haben wir einen großen Zulauf”

sagt Ortsbeauftragter Werner Euringer, 50, im Gespräch Anfang September. Die Zahlen sprechen für sich: 75 einsatzbereite Aktive – bei insgesamt über 150 Mitgliedern – und zusätzlich 40 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren, die altersgerecht bei regelmäßigen Übungen technisches Verständnis, Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein lernen. Alles in einem geschützten, unterstützenden Umfeld. Die Ortsgruppe ist definitiv nicht überdimensioniert, sondern stabil und kontinuierlich besetzt – ein solides Fundament für Einsätze vor Ort oder in besonderen Lagen.

Technisch ist die Ortsgruppe bestens ausgestattet. Ob Fachberater, die als erste am Einsatzort die nötigen Maßnahmen bestimmen, oder, nachgeordnet, spezialisierte Einheiten wie die Bergungs-, Räum- oder Wassergefahren-Gruppen – das Angebot ist genauso umfassend wie flexibel. Besonders augenfällig ist die Drohne, die mit Kamera, Nachtsichtgerät und Scheinwerfer ausgestattet ist. Bei Anschaffungskosten von rund 30 000 € bleibt sie bis zu 40 Minuten in der Luft und kann bis zu 5 Kilometer vom Drohnenführer entfernt operieren – sie wurde beim letzten Hochwasser mit finanzieller Unterstützung der Stadt Ingolstadt angeschafft und kommt inzwischen etwa alle sechs bis acht Wochen zum Einsatz. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie modernste Technik auch im Ehrenamt genutzt wird – und was Helfer bereit sind mitzutragen und zu aktivieren.

„Das THW ist extrem facettenreich!”

Die meisten Helfer sammeln jährlich rund 100 Stunden Einsatz- und Übungszeit – Zugführer und Führungspersonal manchmal sogar bis zu 500 Stunden. Bei Einsätzen übernimmt der Bund die Verdienstausfallentschädigung – denn als Teil der bundesweiten Katastrophenschutzstruktur ist das THW dem Bundesinnenministerium unterstellt. Diese institutionelle Einbindung ermöglicht, dass in Ingolstadt wie überall in Deutschland – insgesamt in 668 Ortsverbänden – gleiche Standards gelten und grenzüberschreitende Einsätze etwa in Nachbarländern problemlos koordiniert werden können 

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