Eine Mehrheit im Stadtrat für einen Antrag der AfD?

SPD-Fraktion entsetzt über jüngste politische Entwicklungen

Mit großem Erstaunen reagiert die SPD-Stadtratsfraktion auf die jüngsten Ereignisse im Vorfeld der Stadtratssitzung am 30. Oktober 2025. Seit mehreren Monaten befinden sich alle Fraktionen im engen Austausch über die anstehenden Wahlen der Referentinnen und Referenten – ein Prozess, der im Ältestenrat einstimmig beschlossen wurde.

Umso größer sind nun die Irritation und Enttäuschung, dass kurz vor der Sitzung einige Fraktionen offenbar bereit sind, zuvor getroffene Absprachen aufzukündigen. Dieses Vorgehen sorgt nicht nur für erhebliche Unruhe im Stadtrat, sondern beschädigt auch das Vertrauen in die politische Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit. 

„Gerade in Zeiten wachsender Unsicherheit braucht unsere Stadt Klarheit, Stabilität und Führung. Wenn jetzt politische Spielchen auf dem Rücken der gemeinsamen Verantwortung ausgetragen werden, ist das ein fatales Signal – nach innen wie nach außen“, betont Christian De Lapuente, Fraktionsvorsitzender der SPD. 

Besonders besorgniserregend sei, dass sich die CSU in einer zentralen Frage gegen ihren eigenen Oberbürgermeister stelle und sich ausgerechnet der AfD anschließe – ohne vorher das Gespräch mit den anderen demokratischen Fraktionen zu suchen, wie es in der Vergangenheit üblich war. 

„Das ist nicht nur politisch unverantwortlich, es ist ein Dammbruch. Eine Mehrheit im Stadtrat oder anderen Gremien darf nicht von der AfD abhängig gemacht werden. Nicht in Ingolstadt, nicht irgendwo. Wer sich taktisch mit der AfD ins Boot setzt, gefährdet das Vertrauen in unsere Demokratie und beschädigt das Ansehen unserer Stadt“, so De Lapuente weiter.

Die SPD-Fraktion fordert in dieser angespannten Lage entschlossenes Handeln des Oberbürgermeisters:
„Wir erwarten, dass der Oberbürgermeister unverzüglich alle Beteiligten an einen Tisch holt. Diese Situation muss vor der Stadtratssitzung geklärt werden – sonst droht dem gesamten Gremium ein massiver Glaubwürdigkeitsverlust, weit über die Grenzen Ingolstadts hinaus“, erklärt De Lapuente. 

Die SPD-Fraktion zeigt sich tief enttäuscht über das politische Gebaren einzelner Akteure. „Dieses Verhalten ist bodenlos“, heißt es abschließend. „Wir stehen für demokratische Verantwortung, für Verlässlichkeit und für eine klare Haltung gegen jede Form von Rechtsruck.“ 


SPD Stadtratsfraktion

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