Ersatzspielstätte für den Festsaal während Theatersanierung

Grüne Fraktion beantragt Prüfung von Möglichkeiten auf dem IN-Campus-Gelände

Bislang wurde für den Festsaal noch keine Ersatzspielstätte gefunden, wenn das Stadttheater im nächsten Jahr für die anstehende Sanierung geschlossen wird. Für die Zeit der Schließung steht immer noch kein Ausweichquartier fest, nachdem alle bisher in Erwägung gezogenen Möglichkeiten aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommen. „Gesellschaftliche Ereignisse, Bälle, Konzerte und Gastspiele in Word und Ton könnten dann auf längere Zeit nicht mehr in der bisherigen Form in Ingolstadt stattfinden“, bedauert der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Dr. Christoph Spaeth.

Leider ist auch die Dauer, für welche ein Ausweichquartier benötigt wird, derzeit nicht verlässlich vorherzusagen. Denn die Sanierung des Hämer-Baus kann möglicherweise nicht mit der Schließung, sondern erst in einigen Jahren in Angriff genommen werden. Denn dann, wenn die Haushaltslage größere Ausgaben wieder zulässt, gibt es vordringlichere Projekte wie z.B. Schulen, die saniert oder neu gebaut werden müssen.

Um einen frischen Schub in die Suche nach einer Ersatzspielstätte zu bringen, hat die Grüne Stadtratsfraktion mit einem Prüfungsantrag nun eine neue Möglichkeit eingebracht: Die Stadtverwaltung soll Optionen und Finanzierungsmodelle auf dem IN-Campus-Gelände zusammen mit der IFG und der AUDI AG erkunden.


Antrag an den OB:

Ersatzspielstätte Festsaal auf IN-Campus-Gelände

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

für eine mögliche Ersatzspielstätte für den Festsaal stellt die Grüne Stadtratsfraktion folgenden

Prüfungsantrag:
Die Verwaltung wird beauftragt, verschiedene Optionen und Finanzierungsmodelle für eine Ersatzspielstätte auf dem Gelände des IN-Campus zusammen mit der IFG und der Audi AG rasch zu prüfen und ggf. voranzutreiben. Fertigstellung und Nutzung sollten übergangslos mit der Schließung des Festsaals einhergehen.

Begründung:
Die Leistungsphasen 3 und 4 für die Sanierung des Theaterbaus sollen aufgrund der Haushaltslage gestoppt werden. In den nächsten Jahren erscheint eine Wiederaufnahme der Leistungsphasen sehr unwahrscheinlich. Bei besserer Haushaltslage steht erst einmal ein massiver Investitionsstau bei den Schulen an, der abgearbeitet werden muss. Die Sanierung des Klinikums soll bis 2040 abgeschlossen sein, hier ist die Höhe der Investitionen noch gar nicht eingeplant, dürfte die der Theatersanierung aber um ein Vielfaches übertreffen. Es ist zu befürchten, dass mindestens für die nächsten 15 Jahre an eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes in Theater und Festsaal nicht zu denken ist.
Für Bälle, Konzerte, Kabarett- und Comedyveranstaltungen und weitere gesellschaftliche Ereignisse stehen keine passenden Veranstaltungsflächen zur Verfügung. Dies würde aktuell bedeuten, dass für lange Zeit das gesellschaftliche und kulturelle Leben zum großen Teil zum Erliegen kommt. Betroffen sind alle Gesellschaftsebenen, Ehrenamtliche, professionelle Musiker und Veranstalter. Die Zukunft des Konzertvereines und des Ingolstädter Orchesters steht auf der Kippe.
Ob eine Wiederaufnahme der Veranstaltungen nach dem Ende einer möglichen, sehr entfernten Theatersanierung gelingt, ist völlig unklar.
Durch eine Veranstaltungshalle auf dem AUDI-Campus könnten sich neue Synergien ergeben. Die Halle kann tagsüber als kreative Begegnungsstätte für die ansässigen Firmen genutzt werden und abends für die Ingolstädter Bevölkerung. Wenn der Festsaal wieder zur Verfügung steht, kann eine Nachnutzung gefunden werden. Die Finanzierung und ein Betreibermodell über die IFG oder AUDI AG sollten den städtischen Haushalt entlasten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Christoph Spaeth (Fraktionsvorsitzender)
Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch, Agnes Krumwiede, Maria Segerer, Jochen Semle

Pressestelle/Bündnis 90/Die Grünen

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