Festwoche bis 12.Oktober 2025
Im Jahr 1270 bewilligte Herzog Ludwig der Strenge den Bau eines Klosters der Minderbrüder außerhalb der ersten Stadtumwallung Ingolstadts. 1275 ließen sich die ersten Mönche nieder und gründeten die Franziskanerkirche, die bereits 1277 eingeweiht wurde.
Die Geschichte des Klosters ist eng mit der Stadt verbunden und von wechselvollen Ereignissen geprägt: Es wurde zwischenzeitlich säkularisiert, 1837 in eine Garnisonskirche umgewandelt, und die Franziskaner mussten in die Augustinerkirche ausweichen – die 1945 bei einem Luftangriff zerstört wurde. Danach erhielten sie ihre Kirche zurück. Als die Franziskaner 2005 das Kloster verließen, übernahmen die Kapuziner die Anlage und nutzten sie bis 2023. Nach deren Weggang beschloss die Diözese Eichstätt, das Kloster aufzugeben und die Kirche zu schließen. Aufgrund breiten öffentlichen Protests wurde sie jedoch wenige Monate später wieder geöffnet. Die Zukunft des Klosters bleibt vorerst ungewiss.



In seiner Festrede betonte Dr. Gerhard Schmidt die besondere Bedeutung der Franziskanerkirche: Sie wurde am 1. Juni 1964 durch Papst Paul VI. (nicht: Paul IV.) auf Antrag von Bischof Joseph Schröffer zur Basilica minor erhoben – eine Auszeichnung, die nur 78 Kirchen in Deutschland tragen. Dieser Ehrentitel würdigt ihre herausragende historische und geistliche Bedeutung für die Region. Erkennbar sind Basiliken dieser Art am päpstlichen Wappen, das an der Fassade angebracht ist.
Dr. Schmidt freute sich zudem über die gelungene Renovierung der Loretto-Kapelle, die zufällig innerhalb der Franziskanerkirche entdeckt wurde. Mit der feierlichen Ausstellungseröffnung „Anima Rerum“ wurde dieses Kleinod der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.
Oberbürgermeister Dr. Michael Kern ließ es sich nicht nehmen ein Grußwort bei diesem wichtigen Ereignis zu sprechen, ebenso der evangelische Dekan Thomas Schwarz von der benachbarten Matthäuskirche.
Zum Jubiläum hat die Altstadtbrauerei Griesmüller eigens ein „750 Jahre Franziskanerkirche“-Bier gebraut, das beim anschließenden Beisammensein mit einem Imbiss verkostet wurde.


Das Festprogramm wird in der kommenden Woche fortgesetzt und endet am Sonntag, 12. Oktober, mit einem Pontifikalamt unter Leitung des Apostolischen Nuntius Erzbischof Nicola Eterović. Die Messe wird musikalisch mit der von Michael Haydn komponierten „Messe zu Ehren des Hl. Franz von Assisi“ gestaltet.