Himmel der Demokratie

Vernissage am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit

Passender hätte das Datum der Vernissage in der Städtischen Galerie kaum gewählt werden können: Am Vorabend des Feiertags wurde die Ausstellung mit Arbeiten von Johannes Hauser eröffnet. Die Bilder hatte der Fotograf und Journalist bereits im März im Europäischen Parlament in Brüssel gezeigt – nun sind sie bis zum 26. Oktober in Ingolstadt zu sehen.

Das Besondere an Hausers Werk liegt im Einsatz eines Fischaugen-Objektivs, das ungewöhnliche und überraschende Perspektiven auf sakrale, politische und öffentliche Räume eröffnet – Räume, die man zu kennen meint und doch neu erlebt. Vor zehn Jahren war Hauser der erste Fotograf, der die Genehmigung erhielt, im Plenarsaal des Deutschen Bundestages zu arbeiten.

Für die Ausstellung wählte er neben diesem Motiv weitere Orte von besonderer symbolischer Bedeutung: die Frankfurter Paulskirche, das Deutsche Nationaltheater in Weimar, aber auch das Alte und Neue Rathaus in Ingolstadt.
Die Ausstellung wurde um jeweils ein besonderes Bild, das die Partnerstädte  beisteuerten, erweitert. 

Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Dr. Dorothea Deneke-Stoll hielt der Stadtpräsident der Partnerstadt Opole, Arkadiusz Wiśniewski, die Festrede. Er erinnerte daran, wie schwer Polen für die Demokratie kämpfen musste, und würdigte Persönlichkeiten wie den Solidarnosc-Vorsitzenden Lech Wałęsa und Papst Johannes Paul II., die diesen Weg mitgeprägt haben.

Dr. Theres Rohde, Leiterin des Museums für Konkrete Kunst, hob in ihrer Ansprache die besondere künstlerische Perspektive Hausers hervor, die er auf seinen Reisen rund um die Welt entwickelte. Anhand des Bundestags-Bildes ging sie nicht nur auf die ungewöhnliche Raumwahrnehmung, sondern auch auf die Perspektive der Demokratie ein.

In seiner eigenen Rede betonte Hauser, dass das Bild im Deutschen Bundestag vor zehn Jahren den Beginn einer Entwicklung markierte, die er sich so nicht hätte vorstellen können. Bereits 2014, im Rahmen der „Nacht der Museen“ im Museum für Konkrete Kunst, sei die Idee für seine Perspektivwechsel entstanden. Er dankte allen Unterstützern und beendete seine Rede mit dem Appell gemeinsam dafür zu sorgen, dass in Ingolstadt auch in Zukunft  die Räume, die Menschen und den Geist gibt, die dafür sorgen, dass solche Geschichten, wie er sie erleben durfte auch weiterhin möglich werden.

Die gut besuchte Vernissage klang in anregenden Gesprächen bei einem gemütlichen Beisammensein aus.

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