Ein Gesicht für Peter Steuart

Neues Portrait des Stiftungsgründers wird zum Jubiläum präsentiert 

„Von Peter Steuart, einem der großen Mäzene und Begründer einer sozialen Stiftung, die mehrere Jahrhunderte überdauerte und heute noch besteht, gab es (bislang) in Ingolstadt kein Bild. Niemand wusste, wie Steuart aussah“, schreibt Historiker Dr. Gerd Treffer in einem Manuskript für die Historischen Blätter. Dies sollte sich ändern, anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Peter-Steuart-Hauses in der Herrschelstraße, das aus dem früheren Waisenhaus hervorgegangen ist.

Nach eingehenden historischen Recherchen von Dr. Treffer wurden zwei Abbildungen von Steuart identifiziert: die Fotografie eines untergegangenen Freskos, wohl aus Ingolstadt, und das mannshohe Vollbild auf seiner Grabplatte in der Kirche Sankt Walburga in seiner Geburtsstadt Lüttich. Auf dieser Grundlage beauftragte die Peter-Steuart-Stiftung den Ingolstädter Grafiker Gregor Hackner mit der Erstellung eines Portraits. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und grafischer Bearbeitung hat Peter Steuart über 400 Jahre nach seinem Tod ein Gesicht erhalten. Das Portrait wurde jetzt im Foyer des Peter-Steuart-Hauses enthüllt, wo es einen dauerhaften Platz erhält.

Oberbürgermeister Dr. Michael Kern: „Dieser Beitrag zur Stadtgeschichte freut mich sehr – Peter Steuart erhält ein Gesicht. Seine Stiftung steht seit Jahrhunderten elternlosen Kindern in unserer Stadt bei und nun können wir ihm in die Augen schauen, uns seiner erinnern und ihm für seine große Wohltätigkeit danken!“

Peter Steuart (1547 – 1624) war ein herausragender Professor der Theologie an der Ingolstädter Universität und Pfarrer der Unteren Pfarr. 1617 stiftete er aus eigenen Mittel die „Waisenhausstiftung“, die bedeutendste soziale Stiftung der Stadt von privater Seite – sieht man von der Heilig-Geist-Spitalstiftung ab, die aber eine Stiftung des Landesherrn war. 

Pressestelle/Stadt Ingolstadt
Foto: Wobker

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