Alter oder neuer Festplatz – das ist die „Christkindlmarktfrage“
Die Tücke liegt – wie so oft – im Detail. So schön ein dezentraler, über die gesamte Innenstadt verteilter Christkindlmarkt auch klingt: Für Planer, Hygiene-Konzept-Ersteller und auch die Marktkaufleute ist das nur mit extremem Aufwand zu bewältigen und wenig sinnvoll. Das wurde in der Sitzung des Ausschusses für Sport, Veranstaltungen und Freizeit klar.
In seinem Bericht zu den aktuellen Überlegungen, was einen Christkindlmarkt betrifft, erläuterte der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Veranstaltungs GmbH Tobias Klein, warum die Verwaltung eine zentrale Lösung auf einem Platz in Altstadt Nähe favorisiert. Man habe sich die einzelnen Plätze in der Innenstadt angesehen – vom Münstervorplatz über den Holzmarkt bis zum Paradeplatz (letzterer wird auf jeden Fall von IN-City bespielt, aber ohne Eisfläche). Für eine dezentrale Lösung müssten für jeden Ort Einzellösungen inkl. Hygiene-Konzept erarbeitet werden. Deswegen schlug Tobias Klein eine zentrale Lösung vor und präsentierte zwei mögliche Örtlichkeiten für einen Christkindlmarkt, nämlich den Volksfestplatz, auf dem gerade das Schanzer Herbstvergnügen stattfindet (er müsste zu ca. 1/3 belegt werden) oder den alten Volksfestplatz, besser bekannt als Hallenbadparkplatz. Auf Letzterem würde die Hälfte des Platzes für Pkw wegfallen (852 Stellplätze sind vorhanden, 680 davon sind Dauerparker – in der Vorweihnachtszeit 80 % Auslastung an der Jahnstraße).
Der alte Volksfestplatz ist auch der Favorit der Marktkaufleute. Mit Robert Eckl war in der Sitzung ein Vertreter der Budenbetreiber und ein „Urgstein“ des Christkindlmarkts anwesend, tags zuvor hatte er sich u.a. mit OB Christian Scharpf und Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll zum Thema ausgetauscht. Die Bürgermeisterin erteilte ihm das Wort: „Für den Marktkaufmann ist nur die zentrale Lösung machbar,“ erklärte Eckl. Die Besucher müssen kontrolliert, registriert und reguliert werden können. Man müsste bei einer dezentralen Lösung alle Plätze einzeln einzäunen und bewachen. Zu aufwändig. Der Platz an der Jahnstraße hingegen wäre geeignet: „Vom Ambiente her wäre der alte Volksfestplatz mit den Bäumen wunderschön aufzubauen.“
Als Freunde einer dezentralen Innenstadtlösung hatten sich zuvor Sepp Mißlbeck, Robert Schidlmeier, Klaus Böttcher und Brigitte Fuchs erwiesen. Die SPD sei zunächst auch für eine dezentrale Lösung gewesen, aber gerade das „bilderbuchmäßig durchgeführte“ Schanzer Herbstvergnügen habe gezeigt, dass man so etwas zentral organisieren müsse, so Klaus Mittermaier. Der alte Volksfestplatz sei geeignet, um Besucher von dort auch in die Altstadt zu bringen oder umgekehrt. Und Karl Ettinger erklärte: „Wir sollten die Chance nutzen, das richtig schön zu machen!“ Er schlug vor, dazu Kontakt mit den Birkenheide-Betreibern aufzunehmen. Steffi Kürten regte dazu Park-and-Ride Angebote an oder auch kostenlos ÖPNV-Lösungen. Die Feinheiten für eine zentrale Christkindlmarkt-Lösung (der Ort wurde noch nicht festgelegt) werden in den kommenden Wochen von der Verwaltung erarbeitet – das Meinungsbild im Ausschuss ergab, dass sich die Mehrheit der Ausschussmitglieder mit der zentralen Lösung anfreunden kann. Und es zeichnete sich eine Mehrheit für den Hallenbad-Parkplatz ab.
Ein Riesenrad am Donauufer
Zusätzlich zum Christkindlmarkt und einem weihnachtlichen Angebot von IN-City auf dem Paradeplatz wird es auch ein Riesenrad am südlichen Donauufer geben. Das erklärte Kulturreferent Gabriel Engert in der Sitzung. Das soll sogar bis März dort stehen bleiben.
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