Ein Fan der Ingolstädter Innenstadt
Der Name ist nicht neu – das Amt schon (obwohl es dieses auch schon gab). Professor Georg Rosenfeld, Vorstand der IFG, ist vom Stadtrat zum Wirtschaftsreferenten der Stadt Ingolstadt gewählt worden. Er war der einzige Kandidat für diesen „Job“. Das Amt ist außerdem „wieder belebt“ worden (der letzte Wirtschaftsreferent von 1996 bis 2002 war Alfred Lehmann) und nun als Referat VIII innerhalb der Stadtverwaltung angesiedelt.
Als er im Februar 2019 bei der IFG anfing, hatte er nicht damit gerechnet, dass er einmal zur Wahl des Wirtschaftsreferenten stehen würde, meinte der 54-Jährige. Für die Möglichkeit, nun als Wirtschaftsreferent fungieren zu können, sei er sehr dankbar. Bei seiner Vorstellung betonte der promovierte Physiker, der u.a auch als Honorarprofessor in Leipzig lehrt, dass er den Klimawandel und die Digitalisierung als die zwei wichtigen Themen der Zukunft ansieht. Man müsse die Wirtschaft – auch Audi – beim aktuellen Transformationsprozess begleiten. Auch müsse man stärker Ansprechpartner für kleine und mittlere Unternehmen sein und auch Zweige wie die Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützen. Dazu werde derzeit bereits ein Handwerker- und Gewerbehof konzipiert und man plane ein strategisches Gewerbeflächenprogramm, um die Vergabe von diesen Flächen nach festgelegten Kriterien zu ermöglichen.
„Die Innenstadt ist nicht schlecht“
Ein weiteres wichtiges Thema sei die Ingolstädter Innenstadt. „Die Innenstadt ist nicht schlecht“, meinte Rosenfeld, der aus Gelsenkirchen oder Dortmund durchaus anderes gewohnt sei. Es werde hier manchmal etwas viel gejammert. „Ich bin im übrigen nicht der Meinung, dass der Tourismus das Allheilmittel für die Wirtschaft ist“, erklärte er. „Wir brauchen auch Produktion.“
Der Tourismus sei aber ein Wirtschaftszweig, in dem man nicht den Marktanteil besitze, den man haben könnte. Den weiteren Ausbau der Hochschulen hält der IFG-Vorstand für unbedingt notwendig, denn Wissenschaftsförderung sei vorbereitende Wirtschaftsförderung: „Wir haben in Ingolstadt immer noch zu wenig Studenten.“ Der bekennende „Netzwerker“ plädierte auch für einen weiteren Ausbau der Artificial Intelligence Network Ingolstadt GmbH ( AININ) sowie weiterer Initiativen, die in der vergangenen Stadtratsperiode in die Wege geleitet worden sind („Wir müssen dabei auch ein Auge auf die Wirksamkeit legen“). Insgesamt gehe es ihm darum, die Innovationskraft der lokalen Wirtschaft erhöhen.
Mit 46 von 49 Stimmen (drei ungültige) ist Georg Rosenfeld zum Wirtschaftsreferenten der Stadt Ingolstadt gewählt worden.
Die Wahl ohne vorherige Ausschreibung wurde zunächst von Raimund Köstler (ÖDP) kritisiert. „Wir wollen jede Neubesetzung ausschreiben.“ Sein Vorschlag, die Laufzeit des Amtes zu begrenzen, um dann eine Ausschreibung zu ermöglichen, wurde von acht Stadträten unterstützt und fand daher keine Mehrheit.