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Keine Autobahn im Donautal!

Bundesverkehrswegeplan: Völlig überdimensionierte Straßenbauprojekte in Ingolstadt

Der BUND Naturschutz in Bayern übt scharfe Kritik am Bundesverkehrswegeplan. Mindestens drei Milliarden Euro sollen zusätzlich umgeschichtet werden, um den Bau von neuen Autobahnen und Bundesstraßen durchzudrücken, wie die Bundesregierung kürzlich nach dem Koalitionsausschuss mitteilte. Dass das auch gravierende Auswirkungen auf Ingolstadt hat, darauf weist die Kreisgruppe des BUND Naturschutz Bayern hin: 

Im Raum Ingolstadt sind im Moment drei große Projekte in Planung: am weitesten fortgeschritten ist dabei der Ausbau der B16 zwischen der A 9 und der B 13. Dafür wird bald das Planfeststellungsverfahren beginnen. Die ursprüngliche Planung lag bei 32,4 Mio €. Im neuesten Bericht werden 121,7 Mio. € erwartet – eine Steigerung von 276 %. Für rund 3 km Straße. 

Als nächstes wird wohl die B 13 mit der Umgehung von Unsernherrn folgen: die ursprüngliche Kostenplanung lag bei 35,7 Mio. €, jetzt stehen 59,6 Mio. € in den Unterlagen. BN Kreisvorsitzender Michael Würflein dazu: „Das geht aber noch nicht einmal als grobe Schätzung durch, da im Moment noch zwei sehr unterschiedliche Varianten geplant werden. Beide mit unvorstellbaren Eingriffen in bis dahin weitgehend intakte Landschaften, bei der West-Variante noch dazu im zweiten Grünring!“ 

Nach bisherigem Stand möchte das Staatliche Bauamt beide Versionen im zweiten Quartal 2026 vorstellen und im dritten Quartal 2026 soll dann im Bundesverkehrsministerium die endgültige Streckenführung entschieden werden. Erst danach wird man die tatsächlichen Kosten abschätzen können.

Das dritte Projekt ist der weitere Ausbau der B 16 zwischen der B 13 und der St 2043 kurz vor Neuburg. Die erste Kostenschätzung belief sich auf 110,3 Mio. € und wurde jetzt korrigiert auf 255,5 Mio. €, das ist ein Plus von 132%. „Und das alles für noch mehr Verkehr, Lärm und einen enormen Verlust wertvoller Naturflächen durch den vierspurigen, autobahnähnlichen Ausbau. Parallel dazu verläuft die eingleisige Bahnstrecke. Diese auszubauen wäre eine tatsächlich zukunftsweisende Infrastrukturmaßnahme“, sagt Michael Würflein. „Bestehende Straßen, ihre effiziente Erhaltung und Sanierung, wurden dagegen jahrelang sträflich vernachlässigt. Wir brauchen einen klaren Fokus auf die Substanzerhaltung und kleine, bedarfsgerechte Lösungen, wo es nötig ist. Aber sicher keine Autobahn im Donautal!“

Pressestelle/Bund Naturschutz Kreisgruppe Ingolstadt

Foto: Freepic

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