Satirischer Kommentar von Sabine Hartmann
Wer aktuell in Ingolstadt unterwegs ist, fährt nicht Auto, sondern nimmt an einem Großversuch zur Verkehrsfrustration teil. Die Sperrung der Hans-Stuck-Straße samt Umleitung über den Westpark sorgt dafür, dass man erst einkauft, weil man muss, und dann steht, weil man nicht mehr wegkommt.
Friedrichshofen hat sich zum verkehrstechnischen Bermuda-Dreieck entwickelt. Ein Bekannter, der zum Eishockey will, plant, im Parkhaus der Saturn Arena zu Abend zu essen – nicht aus Genuss, sondern um pünktlich anzukommen.
In Gaimersheim wird der Zeitbegriff neu definiert: 100 Meter in 15 Minuten. Das ist keine Verzögerung, das ist Physikunterricht in Echtzeit.
Am Westpark parken Autos auf Lastenradplätzen. Ob das Fahrzeug jetzt Fahrrad ist oder der Fahrer im Leerlauf fährt, bleibt unklar. Der Stau frisst sich längst nicht mehr nur in den Asphalt, sondern in die Nerven.

Die Stadt verweist darauf, dass künstliche Intelligenz den Verkehr verbessern soll. In Wahrheit wirkt es eher, als würde ein Algorithmus testen, wie viele Sperrungen eine Kommune aushält, bevor alle kollektiv die Nerven verlieren.
Und was, wenn Ingolstadt einfach mal den Himmel erobert? Flugtaxis statt Umleitungen. Die THI könnte die Lösung in die Luft bringen. Wer braucht schon den Westpark, wenn der direkte Flug von der Hans-Stuck-Straße zur Innenstadt schneller ist?
Bleibt die Frage, wer sich das alles ausgedacht hat. Vielleicht wollten die Verantwortlichen einfach mal sehen, wie viel Chaos ein gut gemeinter Plan aushält, bevor die Geduld wirklich aufgebraucht ist.
Fazit: Für das Ende unserer Zivilisation braucht es keine Katastrophen. Es reicht eine Umleitung zur falschen Zeit. Aber wir sind ja auch Autostadt – was soll schon schiefgehen? Ach ja, und als Radlfahrer hat man es in dieser Stadt sowieso leichter – außer, man muss doch mal ein Auto überholen.
Foto: Hartmann-KI

