Die CSU-Stadtratsfraktion Ingolstadt hat einen Antrag zur Einrichtung einer interdisziplinären Planungsgruppe „Zivilschutz und Zivile Verteidigung“ gestellt. Unter Federführung des Referats für Sicherheit und Ordnung soll die Stadtverwaltung systematisch prüfen, wie gut Ingolstadt auf Krisen- und Verteidigungsfälle vorbereitet ist – und wo nachgesteuert werden muss.
„Die sicherheitspolitische Lage hat sich grundlegend verändert. Wir wären naiv, nur auf klassische Katastrophenfälle zu schauen“, betont CSU-Stadtrat Robert Schidlmeier, ehemaliger Polizist. „Ingolstadt hat starke Strukturen im Bevölkerungsschutz – aber wir müssen genau wissen, ob im Ernstfall alle Zahnräder ineinandergreifen. Zivilschutz darf man nicht dem Zufall überlassen.“
CSU-Stadtrat Stephan Ertl, Leiter der Polizeiinspektion Eichstätt, unterstreicht die Notwendigkeit des Antrags: „Im Einsatz zählt jede Minute – und vor allem klare Zuständigkeiten. Je besser Stadtverwaltung, Hilfsorganisationen und Sicherheitsbehörden vorbereitet sind, desto besser können wir die Menschen in einer Krise schützen.“
Die beantragte Planungsgruppe soll unter anderem eine Bestands- und Lageanalyse zu Strukturen, Zuständigkeiten, Liegenschaften und Ressourcen im Bereich Zivilschutz erstellen, erste Handlungsempfehlungen und ein Aufgabenpaket für die beteiligten Referate erarbeiten, sowie ein Konzept zur Sicherstellung der Dienstfähigkeit kritischer Bereiche der Stadtverwaltung im Krisen- und Verteidigungsfall vorlegen.
Ein wichtiger Baustein ist eine freiwillige, datenschutzkonforme Befragung ehrenamtlicher Einsatzkräfte in Feuerwehr, Hilfsorganisationen und THW. So soll ein realistischeres Bild zu Verfügbarkeit, Qualifikation und Einsatzbereitschaft gewonnen werden.
„Das Ehrenamt ist das Rückgrat unseres Bevölkerungsschutzes“, unterstreicht CSU-Landtagsabgeordneter Alfred Grob. „Gerade weil wir uns auf diese Menschen verlassen, müssen wir ihre tatsächlichen Einsatzmöglichkeiten kennen. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Verantwortung und vorausschauende Planung.“
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollen in einem Abschlussbericht mit Maßnahmenkatalog, Priorisierung sowie Zeit- und Ressourcenplanung dem Stadtrat vorgelegt werden.
Grob fasst das Ziel zusammen: „Wir wollen nicht hinterherlaufen, wenn die Krise da ist – Ingolstadt soll vorbereitet, handlungsfähig und resilient sein.“
CSU-Stadtratsfraktion
