Kammerphilharmonie Ingolstadt & SchutterNEUN Bigband
Ein Abend, an dem jede und jeder auf seine Kosten kam – viele sogar mehrfach. Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Dr. Deneke-Stoll übernahm Andreas M. Hofmeir nicht nur den Dirigentenplatz. Der Allrounder führte pointiert und in bester Kabarett-Manier durch das Programm und sorgte beim begeisterten Publikum für zahlreiche Lachsalven. Schon das allein wäre eine Garantie für einen vergnüglichen Abend gewesen. Geboten war jedoch weit mehr: Im ersten Teil des Konzerts verzauberte die Kammerphilharmonie Ingolstadt mit Stücken wie „Limelight“ von Charlie Chaplin, der – wie Hofmeir erzählte – nicht nur Schauspieler und Regisseur war, sondern auch ein fabelhafter Komponist, obwohl er keine Noten lesen konnte. Immer wieder Anlass zum Lachen bot auch Gershwins „Promenade (Walking the Dog)“, wenn der Dirigent augenzwinkernd „das Beinchen hob“.
Nach der Pause traten die Musiker der Kammerphilharmonie endlich gemeinsam mit SchutterNEUN auf. Ein Unterfangen, das – so Hofmeir launig – eigentlich nicht funktionieren könne: die disziplinierten Musiker der Klassik auf der einen Seite und die liebenswerten Chaoten des Jazz, die sich weder an Probezeiten hielten noch spielten, was da steht, auf der anderen. Gerade wegen dieser Unterschiedlichkeit geriet der zweite Teil des Abends zu einem fulminanten Höhepunkt. Voll Spielfreude und mit dem energetischen Antrieb der jungen Bigband präsentierte die Allianz eigens für dieses Event arrangierte Musik – verantwortet vom Jazzförderpreisträger 2017, Benedikt Streicher.
Hofmeir, Dozent am Mozarteum Salzburg, schwang nicht nur den Taktstock, sondern griff immer wieder zur Tuba – jenem Instrument, das er augenzwinkernd als „Vollendung aller Instrumente“ bezeichnet – und begeisterte mit herausragender Virtuosität. Dank eines Arrangements von Alexander Konjev, 2. Geiger der Ingolstädter Kammerphilharmonie, erhielt die Tuba zudem jene Würdigung, die ihr nach Überzeugung des Tubisten zusteht.
Ein unvergesslicher Abend, der vom Publikum stürmisch gefeiert wurde. Man merkte, dass auch die Musiker und Hofmeir nach fast drei Stunden eigentlich noch nicht genug hatten. Nach einem berührenden „My Way“ von Frank Sinatra wies der Allrounder jedoch darauf hin, dass nun Schluss sein müsse – nicht zuletzt, weil die Formation am Sonntag in Straubing auftreten werde. Es bleibt zu hoffen, dass diese besondere Konzertformation der beiden besten und so unterschiedlichen Ingolstädter Klangkörper spätestens im nächsten Jahr wieder eine Bühne bekommt.





















