Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Oberhaunstadt

In Oberhaunstadt war es auch heuer wieder Tradition eine Woche vor dem offiziellen Termin des Volkstrauertages eine Gedenkfeier abzuhalten.

Wie schon üblich, übernahm die Freiwillige Feuerwehr Haunstadt mit ihrem Vorstand Klaus Kimmel dazu wieder die Organisation. Schon am früh am Morgen am Sonntag hatten sich die Vertreter der örtlichen Vereine und die politischen Vertreter mit Oberbürgermeister Michael Kern am „Metzgergangerl“ zu einem kleinen Festzug versammelt.

Unter den Klängen der Lentinger Trachtenkapelle Schneeberger zogen sie dann in die Kirche St.Willibald in Oberhaunstadt ein. Die Messe zum Gedenken an alle Verstorbenen der Vereine hielt anschließend Pfarrer Eugen Thumann aus dem oberpfälzischem Schwandorf ab. Die Sänger des Männergesangverein Oberhaunstadt begleiteten dabei die Messe gesanglich mit liturgischen Liedern.

Danach fand eine Gedenkfeier vor dem Kriegerdenkmal am Dorfplatz Oberhaunstadt statt, die von der Lentinger Trachtenkapelle und dem Männergesangverein Oberhaunstadt wie gewohnt sehr würdevoll begleitet wurde.

Der kirchliche Vertreter Diakon Thomas Gerl gedachte dabei in seiner Rede aller derer, „die in den vielen Kriegen und Auseinandersetzungen großes Leid erfahren haben“, „und wir gedenken auch derer, weil sie einer anderen Rasse angehörten und verfolgt, misshandelt und ermordet wurden.“  

Stadtrat Robert Schidlmeier sprach danach als Vertreter der Stadt Ingolstadt und stellte in seiner Rede ein Lied von Dietrich Bonhoeffer voran .Bonhoeffer war ein deutscher evangelischer, TheologePfarrer und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, der am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet wurde. „ Von guten Mächten wunderbar  geborgen“ , heißt es in seinem Lied. 

Wieviel Zuversicht hat Bonhoeffer in dieses Lied hineingelegt ? Wieviel Zuversicht in seiner aussichtslosen Lebenssituation ? fragte Schidlmeier. Wie steht es um die „Guten Mächte“ im Jahr 2025. Mit den Mächtigen im Westen, im Osten und rund um uns  herum ?  

Die aber Millionen Toten der beiden Weltkriege, die Verwundeten , die Vermissten , die Verschüttenden , die Vertriebenen. Sie sie alle mahnen uns, gestern,  heute und morgen, erinnerte Schidlmeier.

Wie setzen wir uns auseinander mit den vergangenen und mit den aktuellen Kriegen?

Auch heute werden uns wieder die kriegerischen Ereignisse in der Ukraine und im Gazastreifen deutlich vor Augen geführt.

Wie hilflos sind wir im Schatten der Mächtigen, die die Macht ausüben und Tod und Schrecken verbreiten.

Angst kommt dabei auf, so der Stadtrat. Wir stellen uns die Frage, ob unsere Demokratie wehrhaft genug ist , um den Angriffen von innen und außen zu begegnen. Eine Demokratie muss jederzeit bereit sein , sich diesen Angriffen zu wehren.

Zum Schluss seiner Rede blickte Stadtrat Schidlmeier mit Zuversicht in die Zukunft, „Generationen vor uns hatten es meist viel schwerer“. Mögen dabei die Gedanken von Dietrich Bonhoeffer „von guten Mächten…„ immer wahr werden, erinnerte er zuletzt noch an das Lied.  

Zu Ende der Gedenkfeier legten Oberbürgermeister Michael Kern, der Bezirksausschussvorsitzende Michael Kraus und BZA-Mitglied Franz Hofmaier einen Kranz der Stadt Ingolstadt zum Gedenken an alle Toten und Gefallenen nieder.

Die Trachtenkapelle Lenting beendete die Feier mit der deutschen Nationalhymne und der Bayernhymne.

Bild:
v.li.n.re. Stadtrat Robert Schidlmeier, Bezirksausschussvorsitzender Michael Kraus, BZA-Mitglied Franz Hofmaier,  Oberbürgermeister Michael Kern bei der Kranzniederlegung 

Die Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Haunstadt, des Krieger- und Soldatenverein, der KAB und des TSV Ober- / Unterhaunstadt sengten bei der deutschen Nationalhymne und der Bayernhymne ihre Fahnen.

Pressemitteilung-Helmut Schlittenlohr

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