Ein Konzert, das die Tristesse eines trüben Sonntagnachmittags wegfegt
Was für ein Erlebnis, das Sebastian Studnitzky am Sonntag in der Piuskirche präsentiert: Er schert sich – wie er selbst betont – um keine Schubladen, die allenfalls fürs Platzieren von Platten nötig sind, sondern mixt Jazz-Improvisationen, Klassik und elektronische Elemente zu einer atmosphärischen Klanglandschaft – bisweilen monumental kraftvoll, dann wieder so selbstvergessen, dass man den Eindruck hat, er sei in seiner eigenen Welt versunken und träume vor sich hin. Dann taucht er wieder auf, strahlt ob des Applauses und erzählt von seinem Projekt mit dem Kammerorchester der Philharmonie Odessa. Er betont, wie wichtig es ihm mit „Memento Odessa“ ist, Solidarität mit Ukraine, deren Musik und Kultur sichtbar zu machen.
Sein zweites Stück, das er während der Corona-Zeit daheim – allein mit all seinen Instrumenten – geschaffen hat, lässt die Einsamkeit erahnen, die jedoch von einer harmonischen Klangsprache getragen wird. Spätestens hier wird klar: Die Piuskirche ist für Studnitzkys Klangsprache der perfekte Ort. Bevor er seinen Freund Wolfgang Haffner auf die Bühne bittet, lässt der vielfache Preisträger in seinem letzten Solostück die Hoffnung in diesen verwirrenden, oft widersprüchlichen und unsicheren Zeiten zu Wort kommen.
Im zweiten Teil zeigen Studnitzky und Haffner – zwei Musiker, die sich seit Langem kennen und offensichtlich mögen – wie perfektes Zusammenspiel zweier Legenden zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Nicht nur das Publikum ist restlos begeistert; auch Haffner ist vom Gesamtergebnis derart hingerissen, dass er seinem Freund das Versprechen abnimmt, 2026 zu den Ingolstädter Jazztagen wieder zu kommen. Eine schöne Hoffnung: sich schon jetzt nicht nur auf dieses Konzert der Jazztage im kommenden Jahr zu freuen.
























