Ein Blick in die Welt von Floraldesigner Benedikt Alberter
Wenn Benedikt Alberter, 34, über Blumen spricht, leuchten seine Augen. Der Floraldesigner aus Denkendorf ist überzeugt: Floristik ist mehr als hübsche Sträuße – sie ist Handwerk, Kunstform und Lebensbegleitung. Seine Karriere begann unscheinbar, doch inzwischen gestaltet er Hochzeiten, Produktionen auf Schloss Elmau und verzaubert seine Kundschaft mit einem jährlichen „Adventszauber“, heuer am 21. und 22. November im Schulweg 4, 85095 Denkendorf – Schönbrunn.
Vom Zufall zur Berufung
Der Einstieg in die Floristik kam zufällig: „Ich habe meiner Tante, die Floristin ist, über die Schulter geschaut – und war sofort fasziniert.“ Aus dem Praktikum wurde eine Ausbildung in Beilngries, danach fünf Jahre als Geselle in München. Den entscheidenden Schritt wagte Alberter in Zürich: An einer Meisterschule vertiefte er sein Können, arbeitete parallel in einem Laden am Zürichsee – eine prägende Zeit.
Anders als viele Kollegen führt Alberter kein klassisches Geschäft. Stattdessen setzt er auf Flexibilität: Kundengespräche finden oft nach Feierabend statt. „So kann ich mich voll auf deren Bedürfnisse einstellen“, sagt er.
Floristik für Anlässe
Ob Geburtstagsfeier, Beisetzung, Jubiläum oder Trauung – für Alberter ist die Persönlichkeit der Menschen Ausgangspunkt. Farben, Saison und Location ergeben das Konzept. Bei Hochzeiten zählen Trauungsart, Outfits, Jahreszeit, selbst die Papeterie. „Mir ist wichtig, dass die Blumenkonzepte authentisch sind und zu den Kunden passen.“


Seine Weihnachtsgestaltung verbindet Klassik und Moderne. Zwar bleibt er bei Farben wie Rot, Weiß oder Creme, doch interpretiert er diese jedes Jahr neu. Nachhaltigkeit ist dabei zentral: regionales Grün, lange Haltbarkeit, hochwertige Produkte. Besonders wichtig sind Kerzen, die sauber abbrennen, gesundheitlich unbedenklich sind und zugleich Atmosphäre schaffen.
Stil, Technik, Herausforderungen
Floristik ist für Alberter kein statisches Handwerk, sondern kreatives Spielfeld. Seit kurzementwickelt er Hausdekorationen wie florale Wandbilder oder reduzierte Arrangements. Seine Arbeit bringt ihn auch an außergewöhnliche Orte. Unvergessen bleibt heuer eine Hochzeit an der Amalfiküste: enge Straßen, steile Hänge, wetterbedingte Achterbahn – am Ende jedoch eine spektakuläre Blumendekoration, die in Medien und sozialen Netzwerken für Aufsehen sorgte. „Da ist man schon stolz, wenn man seine Arbeit im Fernsehen oder in Zeitungen wiederfindet.“


Nachhaltigkeit, Inspiration, Zukunft
Die Natur ist Alberters wichtigste Inspirationsquelle. „Sie macht uns die tollsten Geschenke, man muss sie nur sehen.“ Dazu kommt der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – ein Netzwerk, das ihn anregt. Nachhaltigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit: regionale Blumen, Upcycling von Materialien, langlebige Produkte. In der Kommunikation setzt er auf Social Media. Dort zeigt er Projekte und erreicht neue Kunden. Zeitaufwendig sei das zwar, räumt er ein, „aber es macht großen Spaß“.
Seine Vision? Dass Floristik auch künftig fest zur Gesellschaft gehört – als Begleiterin in festlichen wie traurigen Momenten und als Mittel, Räume in Wohlfühlorte zu verwandeln.
Ob er noch einen Dekotipp für unsere Leser hat? Na klar

Windlicht mit bunter Naturmischung vom Herbstspaziergang
Ein größeres Glas und ein kleineres Glas nehmen, ineinander stellen. In die Zwischenräume gesammeltes Allerlei wie Blätter mit schöner Herbstfärbung, Gräser, Nüsse, Kastanien, Eicheln, Bucheckern, Hagebutten etc. drapieren. In das innere Glas eine Kerze oder ein Teelicht stellen. Das DIY Herbstwindlicht bringt stimmungsvolles Licht und Wärme an einem kalten Herbsttag.
Fotos: Benedikt Alberter
