Ein strahlkräftiges Musikfestival–Jazz ist mehr als eine Musikrichtung
Vom 4. bis 15. November finden in Ingolstadt bereits zum 42. Mal die Jazztage statt – das wohl größte Festival in der Region, das nicht nur in der Stadt selbst große Beachtung findet, sondern längst zu ihrer kulturellen Visitenkarte geworden ist. Der Transformationsprozess, der 2024 unter der Leitung des Kulturamts eingeleitet wurde, bringt eine neue Dramaturgie und teils neue Rubriken mit sich. Einige legendäre Formate wie Jazz in den Kneipen, Jazz-Party und Jazz in Kirchen bleiben jedoch erhalten.
Befürchtungen, das Publikum könne sich wegen der Erneuerungen zunächst zurückhaltend zeigen, haben sich nicht bestätigt: Rund 6000 Besucherinnen und Besucher im vergangenen Jahr belegen, dass der neue Weg gut angenommen wurde. Der begonnene Wandel wird dieses Jahr fortgesetzt: Der Festivalzeitraum wurde weiter gestrafft – so sind viele Künstler gleichzeitig in der Stadt, was für ein intensiveres Festivalflair sorgt. Zugleich erhofft man sich mit dem kompakten Angebot auch touristisch für Gäste aus dem Umland attraktiver zu werden.
Für die legendäre Jazz-Party, die traditionell zu den absoluten Publikumsmagneten der Jazztage zählt, hat man mit dem Maritim Hotel eine neue Location gefunden, die sich bereits im Vorjahr bewährt hat. So darf man sich am 14. November erneut auf ein unbestrittenes Highlight im Herzen der Stadt freuen. Insgesamt werden neun Formationen den Partyabend gestalten. Die großzügigen Räumlichkeiten, mehrere Bartheken und die Rooftop-Terrasse des Hotels sowie die Mischung aus Funk, Groove, Jazz und Blues bieten ideale Voraussetzungen für einen Abend, an dem Musizierende und Publikum einander auf engstem Raum begegnen können.
Mit regionalen und internationalen Jazzgrößen auf Tuchfühlung
Mit dem international renommierten Schlagzeuger und bekennenden Ingolstadt-Fan Wolfgang Haffner konnte für das neue Konzept ein in der Szene hervorragend vernetzter Musiker als künstlerischer Leiter gewonnen werden, der die Jazztage gemeinsam mit dem Kulturamt Ingolstadt gestaltet. Wie sehr ihm das Festival am Herzen liegt, zeigt sich auch darin, dass er während der gesamten Zeit anwesend sein wird und selbst bei sechs Konzerten auftritt – unter anderem als „Special Guest“ beim Weltstar und zweifachen Grammy-Gewinner Elvis Costello am 7. November mit der WDR Big Band sowie beim Konzert in der Piuskirche gemeinsam mit Trompeter, Komponist und Pianist Sebastian Studnitzky.
Insgesamt werden 250 Musikerinnen und Musiker aus aller Welt an 22 Spielstätten auftreten. Allein bei Jazz in den Kneipen sind 22 Bands zu erleben.
Der renommierte Jazzförderpreis der Stadt Ingolstadt 2025 geht an den Trompeter Raphael Greil, der am 5. November mit seiner Band in der Neuen Welt zu hören sein wird.
Die lokale Szene präsentiert sich am 12. November im Kulturzentrum neun mit dem Ensemble Söhne und Töchter Ingolstadts – einem gewachsenen Spitzenensemble, in dem zahlreiche frühere Jazzförderpreisträger mitwirken.
Hochkarätige Nachwuchsförderung
Ein wichtiger Schwerpunkt und fester Bestandteil des Festivals ist die Nachwuchsförderung, für die Joey Finger verantwortlich zeichnet. Um jungen Musikerinnen und Musikern praxisnahe Erfahrungen im Jazz zu ermöglichen, wurde erstmals die Privatuniversität Gustav Mahler Klagenfurt für eine enge Kooperation gewonnen. Gemeinsam gestalten Professoren und Studierende der Universität einen mehrtägigen Workshop mit Schülerinnen und Schülern aus Ingolstädter Schulen, dessen Ergebnisse am 14. November um 19 Uhr in der Schalterhalle der Stadtsparkasse Ingolstadt präsentiert werden. 


Ein weiteres Highlight und zugleich Auftakt der Sparte Young Jazz ist das Familienkonzert am 9. November: Lehrende und Studierende der Universität Klagenfurt machen Jazz für Kinder erlebbar – sie werden gemeinsam Instrumente basteln, musizieren und sie dürfen sogar selbst dirigieren. 
Das Beste kommt zum Schluss: Frauenpower
Dass auch Frauen herausragende Jazzmusikerinnen sind, wird oft übersehen. Umso erfreulicher ist es, dass das Grand Closing zwei international gefeierten Künstlerinnen der Jazzszene gehört: der Norwegerin Rebekka Bakken, eine der markantesten Stimmen des modernen Jazz, und im zweiten Teil des Konzerts der amerikanischen Sängerin Lizz Wright, die mit ihrer unverwechselbaren Gesangskunst zu den großen Stimmen des Jazz und Soul zählt. 
Das vollständige Programm ist abrufbar unter: www.kulturamt-ingolstadt.de/event/jazztage(HaGa)
Fotos: Stadt Ingolstadt
 
				 
															