Lokal, gerecht, mit Perspektive
Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI), die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg und die Beteiligungsagentur Zebralog haben gemeinsam eine Handreichung veröffentlicht, die zeigt, wie Planer und Projektierer von großen erneuerbaren Energie-Anlagen und Gemeinden die Energiewende vor Ort erfolgreich und konfliktarm umsetzen können. Entwickelt im Forschungsprojekt „BigTrans“, bündelt die Broschüre wissenschaftliche Erkenntnisse und praxiserprobte Lösungen für den ländlichen Raum.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie große erneuerbare Energien-Anlagen wie Wind- und Solarparks in einem partizipativen Prozess geplant und gestaltet werden können, dass sie vor Ort Akzeptanz finden. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn der Bau von Wind- und Solarparks in den ländlichen Gemeinden von den Menschen mitgetragen wird. Dort wird über Landschaft, Lebensqualität und Teilhabe entschieden. Nur wenn die Menschen mitgestalten und profitieren, kann die Transformation gelingen“, betont Professorin Julia Blasch, wissenschaftliche Leiterin des Projekts.
Die Broschüre nennt konkrete Maßnahmen: Einnahmen aus erneuerbaren Energien können direkt in Kitas, Schulen oder ärztliche Versorgung investiert werden. Kommunen können regionale Stromtarife anbieten, sodass Haushalte von günstigem Strom aus der eigenen Umgebung profitieren. Auch die Gründung von Bürgerenergiegenossenschaften ermöglicht, dass Anwohnerinnen und Anwohner Anteile an Anlagen erwerben und unmittelbar an den Erträgen beteiligt werden. Konflikte um Flächen lassen sich verringern, wenn vor allem Dächer, Parkplätze oder Industriebrachen genutzt werden, statt wertvolle Ackerflächen zu verdrängen. Zudem ist eine frühzeitige, transparente und offene Kommunikation unerlässlich, um Akzeptanz zu gewinnen und mit Konflikten umzugehen.
Damit wird klar: Eine gelingende Energiewende bedeutet nicht nur Klimaschutz, sondern schafft im besten Fall konkrete Vorteile für die Region – von besseren Infrastrukturen über finanzielle Teilhabe bis hin zu mehr Vertrauen in politische Entscheidungen. Die Broschüre dient Gemeinden dafür als Handreichung, wie die Energiewende vom Streitfall zum Motor regionaler Entwicklung werden kann.
Die Broschüre kann kostenfrei heruntergeladen werden unter:
https://www.zebralog.de/sites/default/files/files/bt_broschure_energiewende-gemeinsam-gestalten.pdf
Pressestelle/THI