Glücksspielsucht bleibt oft lange im Verborgenen

Caritas-Suchtambulanz Ingolstadt beteiligt sich am 24. September an Aktionstag

Am kommenden Mittwoch, 24. September 2025, findet der bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. Auch die Caritas-Suchtambulanz Ingolstadt ist als eine von 31 Fach- und Kompetenznetzwerkstellen der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern mit dabei. Ziel des Aktionstags ist es, die Öffentlichkeit für die Risiken und Folgen von Glücksspielsucht zu sensibilisieren und über Hilfeangebote zu informieren. Sandra Daniel, die zuständige Fachstelleninhaberin bei der Caritas Suchtambulanz Ingolstadt, wird sich an dem Tag von 10.00 bis 13.00 Uhr mit einem Informationsstand auf der Südseite des Ingolstädter Münsters an der Aktion beteiligen. „Ich freue mich sehr, mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, gerne auch mit der Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Presse, ins Gespräch zu kommen, aufzuklären und über unser vielseitiges Hilfeangebot zu informieren“, so Daniel.  

Viele verheimlichen ihr Spielverhalten

„Glücksspielsucht ist eine ernst zu nehmende Suchterkrankung, die oft lange im Verborgenen bleibt. Betroffene und Angehörige schämen sich und holen sich häufig erst sehr spät Hilfe – wenn überhaupt“, betont Monika Gabler, Leiterin der Ingolstädter Suchtambulanz. Ihre Kollegin Sandra Daniel erklärt: „Glücksspielsucht bringt zunächst keine oder nur geringe körperliche Schädigungen mit sich, was sie für Außenstehende weniger offensichtlich macht. Betroffene selbst erkennen oft erst spät, dass sie süchtig sind und schieben das Problem zunächst auf ein „Versagen“ im Umgang mit Geld.“ Zudem glauben nach Erfahrung der Caritas-Beraterin gegen Glücksspielsucht viele Betroffene häufig, durch den nächsten großen Gewinn ihre Verluste zurückholen zu können, was sie weiter im Teufelskreis halte. Viele verheimlichten ihr Spielverhalten vor Familie und Freunden und seien davon überzeugt, das verlorene Geld wieder zurückzugewinnen, wodurch die Sucht weiter intensiviert werde. „Das führt dazu, dass Angehörige erst sehr spät von dem Problem erfahren“, so Sandra Daniel.

Konrad Landgraf, Suchtexperte und Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern, hält es deshalb für wichtig, „das Thema noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und am Aktionstag aktiv darüber aufzuklären.“ Die teilnehmenden Stellen ermutigen Betroffene sowie Angehörige, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig werben sie für einen verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspiel, besseren Spieler- und Jugendschutz und strengere gesetzliche Regelungen – insbesondere im Hinblick auf Werbung für Sportwetten und Online-Glücksspiele. „Der Aktionstag ist eine sehr gute Gelegenheit, Glücksspielsucht aus der Tabuzone zu holen. Je sichtbarer das Thema in der Öffentlichkeit ist, desto eher gelingt es, Betroffene zu erreichen und Hilfeangebote bekannt zu machen“, so Landgraf.

Landesstelle Glücksspielsucht koordiniert Prävention

Die Landesstelle Glücksspielsucht koordiniert bayernweit Prävention, Forschung, Beratung und Hilfe rund um das Thema pathologisches Glücksspielen. Sie besteht seit Juni 2008 und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention finanziert. Kooperationspartner sind die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen BAS gGmbH, der Betreiberverein der Freien Wohlfahrtspflege Landesarbeitsgemeinschaft Bayern für die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern e.V. und das IFT Institut für Therapieforschung München. Die LSG arbeitet fachlich unabhängig und ist nicht weisungsgebunden.

Caritas-Mitarbeiterin Sandra Daniel  steht für Informationen im Vorfeld des Aktionstages telefonisch unter 0841/309-300 oder per E-Mail an suchtambulanz@caritas-ingolstadt.de zur Verfügung. 

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Caritas-Mitarbeiterin Sandra Daniel berät bei der Caritas-Suchtambulanz Ingolstadt bei Glücksspielsucht. Foto: Caritas / Stefanie Palme

Pressestelle/Caritasverband für die
Diözese Eichstätt e.V.