Hiroshima ist nicht Geschichte – Mahnwache mit klarer Botschaft

Mit eindringlichen Worten und musikalischer Begleitung fand am Mittwochabend auf dem Ingolstädter Theaterplatz eine Mahnwache zum Gedenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki statt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Charlie Böck und Sambapito – ihre eindrucksvollen Rhythmen gaben der Mahnwache einen kraftvollen Rahmen.


Eröffnet wurde die Veranstaltung von Eva Bulling-Schröter, die an die Schrecken der Atombombenabwürfe erinnerte: „Hiroshima mahnt noch immer. Zwei Tage nach Hiroshima kam Nagasaki. Hunderttausende Menschen starben – viele sofort, weitere 130.000 in den darauffolgenden Wochen. Sie verbrannten, verdursteten oder verstrahlten. Die Menschen erlebten die Hölle.“ Ihr Appell: „Das darf nie wieder geschehen. Nie wieder! Waffen machen die Welt nicht sicherer.“


Im Anschluss sprach Prof. Dr. Irmgard Scheitler von Pax Christi Eichstätt. Sie erinnerte daran, dass auch heute noch in Deutschland Atomwaffen gelagert werden: „Unsere Bomben, „Atombomben“, leben in der Eifel. Jede davon hat die 13-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe – und sie werden gerade modernisiert.“ Die Politiker verkauften dies als Schutz und Schirm, aber: „Als Katholikin fällt mir dazu nur ein: Ach, lieber Weber, breite deinen Mantel aus – mach Schutz und Schirm daraus.“


Sie verwies zudem auf zahlreiche Beinahe-Katastrophen, die durch Fehlalarme oder unklare Frühwarnsysteme ausgelöst wurden – in Zukunft werde das Risiko durch automatisierte Entscheidungen und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz weiter steigen.

Bernd Kusche, Vertreter der Deutschen Friedensgesellschaft, bedankte sich bei der Vorrednerin und berichtete von der Gruppe, die in diesem Zusammenhang aufgebaut wurde. Er wies darauf hin, dass im benachbarten Elsass rund 20 Atombomben stationiert sind – ein potenzielles Angriffsziel, dessen Nähe oft unterschätzt werde. Kusche erklärte eindrücklich, was ein Atomwaffeneinsatz für die gesamte Region bedeuten würde.


Er zitierte den Physiker Albert Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich – das Universum und die Dummheit der Menschen. Beim Universum bin ich mir sicher.“ Und rief dazu auf, aktiv zu werden: „Helft mit, dass möglichst viele den Kriegsdienst verweigern. Denn wer glaubt, das betreffe nur junge Männer, irrt: Frauen und Männer können bis zum 60. Lebensjahr herangezogen werden. Sagt Nein!“

Das Schlusswort sprach erneut Eva Bulling-Schröter„Atomwaffen raus aus Deutschland! Keine nukleare Teilhabe mehr! Für ein Europa des Friedens.“ Viele weitere Forderungen seien an einem Tag wie diesem mehr als berechtigt.


Fazit:
„Es wird viel über Sicherheit gesprochen – aber kaum jemand spricht vom Frieden. Dabei wäre genau das gerade nötig.“