Sparkasse Ingolstadt Eichstätt gibt Tipps gegen die fiesen Tricks der Internetbetrüger
Die Angst vor dem Coronavirus, die Arbeit im technisch meist wenig sicheren Homeoffice und ein soziales Leben, das sich durch die Krise fast ausschließlich im Netz abspielt – davon profitieren Cyberkriminelle. Warum Betrug im Internet aktuell dramatisch zunimmt, die Tricks von Hackern & Co. und wie Sie sich jetzt schützen können:
Wenn die Beute schutzlos und panisch ist
Angst ist der Motor, der Kriminalität im Internet befeuert. Dank der Corona-Krise im ganzen Land haben besonders viele Menschen Angst und machen viele Fehler. Sie sind zu Hause isoliert, arbeiten sogar von daheim aus, greifen dabei möglicherweise auf sensible Unternehmensdaten zu. Das nutzen Cyberkriminelle aus. Eine Straftat, die durch das Netz anonymer wirkt als ein Handtaschen-Diebstahl, aber dennoch ein Angriff ist – wirtschaftlich betrachtet oft mit gravierenden Folgen.
Die neuen Tricks der Corona-Kriminellen
Corona-Phishing-Mails
„Corona“ oder „Covid-19“ steht derzeit im Betreff vieler Spam-Mails. Die Mails versprechen Information über das Virus und Maßnahmen, mit denen man sich dagegen schützen kann. Die Betrüger fordern in der Mail dazu auf, in den Anhang oder auf einen bestimmten Link im Text zu klicken. Doch statt der erhofften Hilfe zum Schutz vor Infektion oder den Tipps zur Sicherheit des eigenen Kontos bekommen die Opfer Schadsoftware, sogenannte Malware. Viren, Trojaner und andere gefährliche Software zerstören die Programme, übernehmen selbst die Führung über diese, sperren den Rechner oder spähen Daten aus. Das Strafgesetzbuch (StGB) erkennt im Ausspähen von Daten ein schweres Verbrechen. Laut StGB § 202a wird das Ausspähen von Daten mit bis zu drei Jahren Gefängnis oder mit Geldstrafe bestraft.
Fake-Webseiten zum Virus
Sogenannte Fake-Webseiten nutzen Namen und Design seriöser Seiten wie des Robert-Koch-Instituts oder der Weltgesundheitsorganisation WHO. So glauben sich die Nutzer in Sicherheit. Hinter der Fake-Seite verstecken sich allerdings Betrüger, die Daten abgreifen wollen. Opfer werden zum Beispiel aufgefordert, zum Schutz vor dem Coronavirus ihre Adresse und Kontodaten einzugeben. Fake-Webshops wiederum bieten aktuell schwer zu bekommende Produkte zu Schleuderpreisen an. Das Geld muss dann per Vorauszahlung überwiesen werden. Die Produkte werden allerdings nie verschickt.
9 Dinge, die Sie jetzt beachten sollten, um sich und andere vor Cyberkriminalität zu schützen
1. Seien Sie misstrauisch, wenn fremde Personen persönliche Daten einfordern, Produkte zu Schleuderpreisen anbieten oder Hilfe einfordern. Natürlich ist es gut und wichtig, während der Corona-Krise besonders hilfsbereit zu sein! Doch prüfen Sie sachlich die Fakten, um Cybercrime nicht zu unterstützen.
2. Öffnen Sie keine E-Mails völlig fremder Personen. Klicken Sie auf keinen Fall aufLinks, die Ihnen fremde Menschen ungefragt per Mail schicken. Löschen Sie die Mails, ohne die Anhänge geöffnet zu haben. Seien Sie auch bei E-Mails von Unternehmen vorsichtig. Sie sind sich unsicher, ob eine unserer E-Mails echt oder fake ist? Fragen Sie Ihren Sparkassen-Berater!
3. Nutzen Sie eine seriöse, stets aktuelle Software zum Virenschutz – insbesondere für die Arbeit im Homeoffice. Achten Sie darauf, ob Ihr Computer plötzlich langsamer wird oder häufig abstürzt. Das kann ein Zeichen für eine Infektion mit Malware sein.
4. Verwenden Sie für beruflich sensible Kommunikation im Homeoffice keine unverschlüsselten E-Mails, ungesicherten Video-Telefonanbieter wie Skype und unverschlüsselten Chats. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Arbeitgeber, welche Möglichkeiten Sie im Homeoffice während der Corona-Krise nutzen können.
5. Bestellen Sie möglichst keine Produkte auf Web-Shops, die Sie nicht kennen. Vertrauen Sie auch nicht blind auf gute Bewertungen, die direkt auf der Webseite stehen. Sie lassen sich einfach fälschen. Googeln Sie lieber die Facebook- oder Instagram-Seite des Unternehmens, um echte Rückmeldungen zum Unternehmen zu sehen. Achten Sie dabei vor allem auf die Anzahl an negativen Bewertungen. Eine Registrierung auf Trusted Shops spricht für ein Portal.
6. Geben Sie beim Online-Shopping nie Ihre Bankdaten auf Seiten ein, in deren bei der URL vor dem „www“ kein „https“ steht. Also zum Beispiel: https://www.sparkasse.de. Das „s“ am Ende steht für eine gesicherte Verbindung. Sie erkennen es auch am Schloss-Symbol ganz links in der Adressleiste. Schließen Sie aber nicht umgekehrt darauf, dass eine Seite automatisch seriös ist, weil sie ein Schloss-Symbol hat.
7. Verwenden Sie ausschließlich sichere Passwörter. Ändern Sie ein Passwort sofort, wenn Sie glauben, dass es in die falschen Hände geraten sein könnte. Geben Sie Passwörter nie an Dritte weiter und verschicken Sie diese niemals per Mail.
8. Glauben Sie bei der Geldanlage keinen horrenden Versprechen ominöser Quellen im Internet.
9. Sprechen Sie mit Ihrer Familie über Maßnahmen zum Schutz vor Cyberkriminalität.
Foto: Sparkasse SIZ / S-CERT