Classic reloaded – was für ein Abend
Am 28. November lud Masha Dimitrieva gemeinsam mit dem Kulturamt Ingolstadt zu einem ungewöhnlichen klassischen Konzertabend ein. Bei der Konzeption entschied man sich für das Kulturzentrum Neun als Veranstaltungsort, das einem im Kontext eines klassisches Konzertes eher nicht sofort einfällt. Die Wahl erfolgte bewusst und man verband damit die Hoffnung, dass man so auch nicht nur die Besucher klassischer Konzerte erreicht.
Das Programm bestach durch seine breit aufgestellte Vielseitigkeit und man war zur Recht stolz darauf, gleich drei Uraufführungen an diesem Abend präsentieren zu können.
Die erste davon war „Aqua – Ignis – Ear – Terra“, die von dem Nachwuchskünstler David Jarasch, einem Ingolstädter Gymnasiasten, für Violine, Cello und Klavier komponiert und an diesem Abend uraufgeführt wurde.
Es folgten die zwei Schwestern Olga und Serafima Korotka, die durch ihre Fingerfertigkeit und einem perfekten Zusammenspiel am Klavier beeindruckten.
Dass Ron Maxim Huang zu den vielversprechendsten Nachwuchstalenten in Deutschland gehört, konnte der junge Mann durch sein kraftvolles und unfassbar eindrucksvolles Können am Klavier derart überzeugen, dass ihn das Publikum frenetisch feierte. Nicht nur seine unglaubliche Technik und einfühlsame Interpretation waren ein weiteres großartiges Highlight des Abends, sondern er erfreute mit einer weiteren Uraufführung, nämlich eines der Werke von Gordon Sherwood „Thirteen Variations on a „Bop“ – Theme op. 138“.
Die dritte Uraufführung, war die des rührigen Georgischen Musikers, Igor Loboda, der 2022 für sein kompositorisches Wirken mit dem internationalen „Dominante“ – Preis ausgezeichnet wurde. Sein Liederzyklus „Geschäumte Worte Rosarot“ für Klavier, Sopran und Bass demonstrierte gleichzeitig die breite Vielfalt dieses Abends. Allerdings scheiterte die Uraufführung dieses faszinierenden und sehr unterhaltsamen Zyklus beinah an der plötzlichen Erkrankung der Sopranistin Catrin Lange. Dank der Spontanität und dem Mut, der Augsburger Sopranistin Alexandra Steiner, die nach nur zwei Proben aufgetreten und bravourös den Part übernommen und so den Abend diesbezüglich gerettet hatte, konnte das Publikum in den Genuss der Extraklasse kommen. Am Ende gab es kein Halten mehr: Igor Loboda holte seine Fidel und die Menschen feierten den gelungenen Abend ausgelassen mit Tanz und Gesang. (HaGa)