Eröffnung der 39. Bayerischen Theatertage – in einer Stadt, die für Dramen prädestiniert ist.
Am 29. Mai begrüßte Knut Weber zahlreiche Gäste im vollbesetzten Foyer des Stadttheaters und eröffnete die 39. Bayerischen Theatertage. Er berichtete, wie stolz man sei, dass Ingolstadt bereits das fünfte mal Gastgeber sein darf.
Dr. Rolf-Dieter Jung, der Vertreter des Bayerischen Kultusministeriums, warf in seinem Grußwort die Frage auf, wo die Theatertage besser aufgehoben seien, als in der Stadt, die für Dramen so prädestiniert sei, wie Ingolstadt. Denn immerhin ließ Mary Shelley ihren Dr. Frankenstein hier seine Kreatur zum Leben erwecken und auch die Illuminaten wurden in dieser Stadt vom Professor Adam Weishaupt ins Leben gerufen. Des Weiteren verwies Dr. Jung darauf, dass Ernst Seiltgen, der lange Jahre Theaterintendant in Ingolstadt war, seinerzeit gemeinsam mit August Everding die Bayerischen Theatertage ins Leben gerufen hatte.
Sowohl Professor Julia Zehner, Vorsitzende des Landesverbandes Bayern im Deutschen Bühnenverein und Zweite Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg, als auch Kulturreferent Gabriel Engert sowie der Vorstandvorsitzender der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt, Reinhard Dirr, betonten in ihren Grußworten die Wichtigkeit des Theaters. Bühnen schaffen Diskursräume, hier werden kontroverse Themen behandelt und Denkanstöße gegeben sowie Visionen entwickelt. Vor allem in einer Zeit, in der sich extremistische Meinungen verfestigen und die Menschen häufig nur noch in ihren Blasen kommunizieren, sei es wichtiger denn je gesellschaftliche Diskursräume zu schaffen, in denen Dinge frei benannt werden dürfen. Kunst kann Auswirkungen auf unser Denken und somit auch unser Handeln haben und trägt zur politischen Bildung bei.
Auch der Freistaat Bayern ist sich der enormen Bedeutung der Kultur bewusst, hat er doch im Artikel 3 der Bayerischen Verfassung verankert, dass Bayern ein Kulturstaat sei. Entsprechend werden die Theatertage vom Freistaat mit 300.000 Euro gefördert. Sie sind ein wichtiger Baustein der kulturellen Szene in Bayern und bilden den künstlerische Reichtum Bayerns ab, der von der freien Szene bis zum Staatstheater reicht. Aber auch die Nachwuchsförderung sei dabei ein wichtiger Aspekt.
Engert stellte fest, dass das Theater in Ingolstadt die größte kulturelle Institution sei, daher seien die Theatertage ein kulturelles Highlight für Ingolstadt. Gleichzeitig ist das Festival auch eine Art Verabschiedung für Knut Weber und Gabriel Engert in den Ruhestand.
Bildinformationen
- Theatertage: Lydia Halbhuber-Gassner