Konferenz der Tiere
Kästners Kinderbuch ist aktueller denn je
Trotz strahlendem Sonnenschein fanden sich Pfingstmontag zahlreiche Eltern und/oder Großeltern mit Kindern im Veranstaltungsraum des Altstadttheaters ein, um Erich Kästners „Konferenz der Tiere“, seinem ersten Roman nach dem Zweiten Weltkrieg, zu sehen:
Die Tiere stellten mit Entsetzen fest, dass die 86. internationale Konferenz der Menschen ergebnislos beendet wurde. Die Regierungsvertreter fanden wieder keine Lösung für die von ihnen selbst verursachten Probleme wie Hunger, Kriege und Umweltzerstörung. Da wird es den Tieren einfach zu dumm und sie beschließen, es muss etwas geschehen. Und da es die Menschen wohl nicht können, rufen sie alle Tiere rund um den Erdball auf, an der ersten und einzigen Konferenz der Tiere teilzunehmen, auf der endlich und endgültig ein friedliches Zusammenleben aller, vor allem im Interesse der Kinder, beschlossen werden soll. Zu dieser Konferenz, die zeitgleich mit einer weiteren Konferenz der Menschen stattfindet, reisen nicht nur Vertreterinnen und Vertreter aller Tierarten an, sondern es nehmen sogar die Tiere aus den Bilderbüchern daran teil.
Amüsant und anschaulich wird nicht nur der Tagungsort der Tiere beschrieben, sondern vor allem auch die Herausforderungen, die mit den tierischen Gäste einhergehen: So braucht die Giraffe mehr als zwei Etagen Höhe für ihre Größe und bei den Delphinen müssen einige Kubikmeter Wasser im Hotelzimmer abgelassen werden, damit sie Raum für ihre Sprünge haben.
Die Tiere müssen sich sehr viel einfallen lassen, bis ihr Plan doch noch gelingt.
Die kurzweilige Inszenierung lebt vor allem vom enormen körperlichen Einsatz der beiden Künstlerinnen Souhaila Amade und Margret Gilgenreiner. Mit ihrem köstlichen und komischen Minenspiel brachten sie nicht nur die Kindern sondern auch die Erwachsenen, immer wieder zum Lachen und überspielten so manche, für kleine Kinder eher schwierige Begriffe. Es ist eine gelungene Inszenierung, die die Kinder eine Stunde lang nicht nur amüsierte, sondern sie auch in Bann hielt. Der anschließend begeisterte Applaus zeigte, dass die Konferenz der Tiere bei dem bekanntlich kritischen Publikum der Kinder sehr gut angekommen ist.
Weitere Aufführungen noch am 25. und 26. Mai.