Jazz & Literatur
Eine Kooperation des Stadttheater Ingolstadt mit den Jazzfreunde Ingolstadt e.V.
Was für eine vergnügliche, kurzweilige Veranstaltung „Jazz & Literatur“ zu der am Sonntag, den 10. März 2024 Knut Weber die Menschen im voll besetzten Foyer des Stadttheaters begrüßte!
Peter Greis entführt die Zuhörer in die Welt der Lena Chris und ihrer „furchtbar guadn“ Kindheit in Glonn. Der Schauspieler las so lebendig und unterhaltsam aus den Werken der Bayerischen Schriftstellerin, dass allein das schon ein Vergnügen war ihm zuzuhören. Gekrönt wurde es nur noch von den originellen Einfällen der kleinen Lena und ihrer Schilderung der sich daraus ergebenden Ereignisse.
Chris wurde am 30. Oktober 1881 als uneheliches Kind in Glonn geboren und verbrachte da ihre ersten sieben Jahre beim Großvater und der Stiefgroßmutter. Sie beschrieb diese Jahre als ihre glücklichste Zeit. Als ihre „Münchner Mutter“ heiratete, holte sie Lena gegen den Willen des Großvaters nach München. Ab da begann die Leidensgeschichte der jungen Frau, die von Ausbeutung, Misshandlungen durch die gewalttätige Mutter und später wirtschaftlichen sowie persönlichen Krisen geprägt war. Ihr schweres Leben zeigt einmal mehr, dass dies oft die Grundlage großer Literatur ist. Nach dem Weltkrieg geriet sie in eine wirtschaftliche Notlage und versuchte durch Bilderfälschungen an Geld zu kommen. Dem drohenden Gefängnis entging sie durch Suizid.
Der Literaturkritiker Werner Mahrholz nannte Lena Chris als eine der „größten, stärksten, sinnlichsten Talent unserer ganzen Literatur“.
Die wohl letzte Veranstaltung „Jazz & Literatur“ wurde musikalisch von der Jazz-Formation „Joey Finger & Friends“ begleitet. Das Trio bestand aus dem Trompeter Joey Finger, der 2012 den Jazz-Förderpreis erhielt, dem Gitarristen Mike Maier und Uli Schiekofer am Bass.
Bildinformationen
- Jazz & Literatur: Lydia Halbhuber-Gassner