Hüte über Hüte – Die weltgrößte Hutschau der Welt zu Gast in Ingolstadt
Über zahlreiche Besucher aus der Region und darüber hinaus konnten sich die Macher von „Mut zum Hut“ am Wochenende im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt freuen. Bei der Hut- und Schmuckschau geht es neben der Ausstellung der Kopfbedeckungen vor allem auch darum, neue Schmuckstücke zu erstehen und die Errungenschaften aus den letzten Jahren stolz zu präsentieren. Die ganz besonderen Hüte, Mäntel, Röcke und andere Kleidungsstücke wurden bei Modenschauen im Schloss und im Stadttheater präsentiert. Diesmal hat es sogar eine Schau rund um Hüte für Männer gegeben.
Das Armeemuseum im neuen Schloss in Ingolstadt ist laut der Organisatorin Patel-Mißfeldt ausschlaggebend für den diesjährigen Erfolg der Hutschau gewesen. Aber bei „Mut zum Hut“ geht es um mehr, als nur die fertigen Hüte. Unter den 110 Ausstellern war auch der Hutkönig Andreas Nuslan aus Regensburg, der selbst in seiner Manufaktur die Kopfbedeckungen fertigt. Er ist wie viele andere Aussteller auch seit vielen Jahren dabei und zeigt sein Handwerk vor Ort. Die Hutschau erblickte 1998 in Neuburg an der Donau das Licht der Welt und hat sich zur weltgrößten Schau ihrer Art entwickelt. Location war das Renaissanceschloss und passende Räumlichkeiten, die die Stadt Neuburg zusätzlich zur Verfügung gestellt hat.
„Mut zum Hut“ und Neuburg – das schien unzertrennlich. Bis der Termin im letzten Jahr platzen musste, weil die Sanierungsarbeiten im von der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung betriebenen Schloss nicht rechtzeitig fertig waren. Schnell musste Ersatz her. Die Anfrage bei der Stadt Ingolstadt stieß auf offene Ohren. So fand die Schau im vergangenen Jahr zum ersten Mal
donauabwärts statt. Vor kurzem hieß es noch, die Frauen Patel planen eine Rückkehr nach Neuburg. Der Finanzausschuss der Stadt hat nach Gesprächen mit einer Halbierung der Miete für die städtischen Räume und einem Werbekostenzuschuss in Höhe von 10.000 Euro den Weg freigemacht. Jetzt heißt es allerdings von Seiten der Veranstalterinnen, man wolle gerne noch einmal nach Ingolstadt gehen. Auf Anfrage von IN-direkt heißt es bei der Stadt Ingolstadt: „Die Veranstalter der „Mut zum Hut“ haben signalisiert, dass im nächsten Jahr die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten im Neuen Schloss nicht ausreichend seien. Die Stadt Ingolstadt hat daraufhin mögliche alternative Räumlichkeiten benannt, die bei den Veranstaltern auf Interesse gestoßen sind. Die letztliche Entscheidung über den Austragungsort liegt bei den Veranstaltern. Gleichwohl würde es die Stadt begrüßen, wenn die Veranstaltung in Ingolstadt durchgeführt werden würde. Im Rahmen der Möglichkeiten wird die Veranstaltung auch wieder gefördert werden können.“
Wo die nächste Auflage letztendlich stattfindet ist jedoch noch nicht entschieden.
Das ist ein Artikel aus der IN-direkt Print-Ausgabe KW 39…
Kommentar
Neuburg oder Ingolstadt – das ist hier die Frage
Es gleicht einem Kräftemessen, welches die betroffenen Städte sicherlich gar nicht wollen. Dass die Zusammenarbeit mit Neuburg einen Knacks bekommen hat, liegt an der späten Info, dass die Sanierungsarbeiten im Schloss nicht rechtzeitig fertig werden. Die Stadt hatte auch erst kurz vorher davon erfahren und ist ohnehin nicht der Vermieter. Trotz jährlicher Sonderkonditionen und Zuschüsse wollte Ute Patel-Mißfeldt einen Schlussstrich und schloss eine Rückkehr aus. Im Sommer haben Patels nun doch bei der Stadt Neuburg einen Termin für 2023 angefragt. Der Finanzausschuss hat daraufhin den Weg geebnet. Man freue sich über den Beschluss, hieß es von Seiten der Stadt. Doch nun wieder die Wende der Veranstalterin: Man wolle gerne wieder nach Ingolstadt kommen, heißt es. Den diesjährigen Erfolg schreibt sie den Räumen des Neuen Schlosses zu.
Und der Erfolg der letzten über 20 Jahre? Neuburg war mit seinem Charme der perfekte Ort für die Hutschau. Natürlich profitieren Stadt, Hoteliers und Gastonomen vom Besucherandrang, was das Interesse an einer Rückkehr unterstreicht. Ute Patel-Mißfeldt möchte mit ihrer Tochter in den nächsten Wochen eine objektive Entscheidung treffen. Das Flair in Neuburg sei optimal, die Verwaltung in Ingolstadt hilfsbereiter.
Fest steht: Neuburg unterstützt aktuell eine Rückkehr, denn der Beschluss steht. Ich finde, „Mut zum Hut“ hat Tradition, und zwar in den Mauern der Renaissance.