Die Landesgartenschau in Ingolstadt ist Geschichte
An einem Strang ziehen – so lautete das Motto am Abschlusstag der Landesgartenschau in Ingolstadt. Dabei zogen Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll, Dr. Olaf Heinrich (1. Bgm. Freyung) und Sebastian Gruber, der Landrat des Kreises Freyung-Grafenau an jenem Strang, um die Fahne der Landesgartenschauen flattern zu lassen. Dies sollte die offizielle „Stabsübergabe“ an die Stadt Freyung im Bayerischen Wald symbolisieren, wo 2023 die nächste LGS stattfindet.
Dass nicht wie angekündigt OB Christian Scharpf diesen „Job“ übernahm, erklärte LGS-Veranstaltungsorganisator Johannes Langer mit einem Augenzwinkern: „Jetzt wo die SPD im Land so viele Stimmen gefunden hat, hat er sie verloren.“ Und so zog die zweite Bürgermeisterin eine positive Bilanz dieser Gartenschau unter besonderen Bedingungen: „Viele Gäste waren erstaunt, was hier für ein schönes Gelände entstanden ist. Es ist gelungen, in diesem eher rauen Umfekd ein Areal mit hohem Freizeitwert zu schaffen.“ Sie lobte das Engagement von Organisatoren, Mitarbeitern, Ausstellern, Vereinen und Gruppen und meinte: „Die LGS ist der Anfang von etwas Neuem.“ Der Stadtteilpark sei eine Bereicherung für das Viertel und eine Oase für Menschen, Tiere und Pflanzen.
Gerhard Zäh, Vorsitzender der LGS GmbH, meinte, die Verschiebung um ein Jahr sei die richtige Entscheidung gewesen. „Die Leistung des Teams war gewaltig!“ Die Begeisterung in der Bevölkerung sei vom Tag der Eröffnung an spürbar gewesen. Außerdem sei hier wertvolles Grün für Generationen geschaffen worden. Jetzt dürfe sich Freyung auf die LGS freuen.
Dass man das dort auch tut, bestätigte der 1. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich: „Bei uns wächst täglich die Vorfreude. Die bayerischen Landesgartenschauen bedeuten einen riesigen Impuls für die Stadtentwicklung und sie schweißt den Ort zusammen.“ Es sei eine Freude gewesen, in Ingolstadt über das Areal zu gehen. Nun wechselt die LGS von einer Industriegroßstadt in eine 7000 Einwohner zählende Touristenstadt. Landrat Sebastian Gruber erklärte, Bayern sei wunderbar und sehr vielfältig. Mit der LGS von 2007 in Waldkirchen habe man bereits bewiesen: „Wir können Landesgartenschau!“
LGS-Geschäftsführer Maximilian Heyland blickte aus Sicht der Veranstalter auf den großen „Traum“ zurück, aus dem man 2020 jäh erwachte. Ein wahrlich trister Anblick hätte sich im vergangenen Jahr ergeben, aber das Team habe nicht aufgegeben. Dich auch 2021 mit seinen sich ständig ändernden Corona-Regeln war eine Herausforderung. „Unseren Traum haben wir in kleinen Schritten gemeistert.“ Man sei wahnsinnig stolz und froh – vor allem auf das Team, das zum Abschluss geehrt wurde. Ein besonderer Dank galt dabei Eva Linder, die ja 2020 noch als LGS-Geschäftsführerin diese Gartenschau als Abschluss ihrer beruflichen Laufbahn mit verantworten wollte – Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Aber Eva Linder blieb dem Team auch im „Unruhestand“ treu und packte 2021 intensiv mit an. Das LGS-Team wiederum kündigte an, für ihre Chefs Thomas Hehl. Maximilian Heyland und Eva Linder jeweils ein Bäumchen auf dem Gelände zu pflanzen. Danach folgte die Ehrung der einzelnen Aussteller, ein Konzert mit D’Bavaresi und am Abend gabs flotte Sounds vom DJ, während auf dem Gelände bereits Traktoren, Lkw und Kleinlaster echte Abbaustimmung verbreiteten. Apropos: Das tat offenbar auch das Schild am Rednerpult auf der EDKA Bühne, das sich zwischenzeitlich verabschiedet hatte.
375 000 Besucher sind am Ende in Ingolstadt gezählt worden, 14 700 Dauerkarten waren verkauft worden. Das LGS Gelände bleibt wegen der Bauarbeiten die nächsten Monate geschlossen. Im Frühling ist dann der „Neustart“ als öffentlich zugänglicher Stadtteilpark geplant.