Die Qual der Wahl
Ja, wo sind sie denn, die Kanzlerkandidaten und natürlich auch die -tinnen? Da will man und frau seine Bürgerpflicht erfüllen und sein Kreuzchen machen und dann? Der Blick auf die Briefwahlunterlagen führt zu Verwirrung: Weder der Laschet, noch der Scholz oder die Baerbock stehen auf dem Wahlzettel? Dafür ganz andere Typen. Hallo? Wozu soll man sich denn dann stundenlange TV-Diskussionen reinziehen, wenn man am Ende ganz andere Leute wählen muss. Da wird einem rund um die Uhr in unzähligen Prognosen und Umfragen weiß gemacht, man könnte den Kanzler bzw. die Kanzlerin wählen. Aber Pustekuchen! Den Laschet kann man überhaupt gar nicht in keinem Fall direkt wählen, weil er auf ein Direktmandat verzichtet hat. Und Scholz und Baerbock treten im selben Wahlkreis 61 (Potsdam) gegeneinander an. Im Prinzip kann es also nur einer der drei direkt in den Bundestag schaffen. Deshalb haben die sich vermutlich zum Kanzlerkandidat gemacht. Weil es anders nicht funktioniert! Das Kanzleramt als Notlösung, als Plan B oder als Wild Card, um ohne Qualifikation doch am großen Spiel teilnehmen zu dürfen. Na sauber. Und dann hat eine aktuelle Umfrage auch noch gezeigt, dass sich 44 Prozent der Deutschen keinen der drei als Nachfolger und auch -rin von Angela Merkel wünschen. Der große Favorit der Wahl ist also niemand! Andersrum gedacht: Als niemand hätte man jetzt die besten Chancen. Oder heißt das jetzt, dass niemand bessere Aussichten hat als Laschet, Scholz und Baerbock? Demokratie kann ja so kompliziert sein…