Die 8070runners wollen Ingolstadt zum Laufen bringen
Was wird nicht alles über Facebook geschimpft. Aber im Fall der 8070runners hat sich das soziale Netzwerk wirklich als solches heraus gestellt. Und Corona war auch nicht ganz unschuldig am Entstehen dieser besonderen Gruppe.
Einer der vier „Ur-Runners“ ist Sascha Mikschik. Dem wurde es mit dem ersten Lockdown zu viel. Zu viel Gewicht. Er fühlte sich in seiner Haut nicht mehr wohl, denn durch seinen Job ist der Sport auf der Strecke geblieben. „Ich muss was machen,“ beschloss der Geschäftsführer der Sicherheitsfirma SPM. Nach dem Motto „gscheit oder gar net“ – wegen Corona wurden die Aufträge auf einmal weniger und die Zeit zu Hause immer mehr – packte ihn das Lauffieber und er absolvierte täglich eine 4,5 Kilometer Runde. Und weil man sich beim Laufen über den Weg läuft, traf er auf Hansi Lazarus, eine „Lauf-Legende“ mit dem „Decknamen“ 8070 Hansi. Immer wieder getroffen hat er auch Haki Petrovic und mit Stefan Bösl, dessen Laufbegeisterung ihm sowieso bekannt war, stand er auch über Facebook in Kontakt: „Ich hab mich lustig über seine Socken gemacht!“ Die vier Ingolstädter haben schnell fest gestellt, dass sie nicht nur die Freude am Laufen verbindet: „Wir sind alles Urgesteine der Stadt. Wir lieben diese Stadt und sind jedes Mal begeistert, wie schön Ingolstadt ist. Das erlebst Du nur draußen in der Natur,“ schwärmt Sascha Mikschik. Und so gründeten Hansi Lazarus, Stefan Bösl, Sascha Mikschik und Haki Petrovic die Facebook Gruppe 8070runners. Mittlerweile hatte sich Claus Häring, Wirt des Mohrenkopf und Beobachter der Laufgruppe, eingeschaltet. Das mit den Böslschen Socken hatte ihn nicht los gelassen und so sponserte er den vier Runners orange farbene Mohrenkopfsocken. „Ab diesem Zeitpunkt waren wir eine echte Gruppe,“ meint Sascha Mikschik.
Die Jungs motivierten sich weiter gegenseitig, auch über die adidas Runtastic App und Sascha Mikschik legte immer längere Strecken in immer höherem Tempo zurück. Eines schönen Tages umrundete er den Bag- gersee, dann den Auwaldsee und weil´s im wahrsten Sinne so gut lief ergaben sich am Ende 29 Kilometer. Sascha Mikschik wurde klar: „Ein Marathon ist machbar.“ Der in New York wäre sein Traum. Momentan läuft er jeden zweiten Tag – und virtuell sind die anderen Runners (mittlerweile sind es 18) immer mit dabei: „Wir spornen uns gegenseitig an. Und da schreibt schon mal einer, dass er jetzt ein schlechtes Gewissen hat, weil er nicht gelaufen ist.“ Sascha Mikschik bezeichnet das Laufen als den „ehrlichsten Sport, den es gibt“, denn jeder Schluck Alkohol, das falsche Essen oder zu wenig Schlaf würden sich sofort bemerkbar machen. Auf der anderen Seite die intensive Bewegungsfreude einen großen Vorteil: „Ich verputze am Abend schon mal eine Packung Süßigkeiten.“ Seine gesamte Familie ist übrigens inzwischen auch im Lauffieber. Und für Sascha Mikschik steht fest: „Ich möchte auch mit 60 noch mit einem Lächeln um den Lago di Auwaldo laufen.“
Die 8070runners als Lebensretter
„Die wissen gar nicht, wie sehr sie mir geholfen haben!“ erklärt Michi Häusler. Er war im vergangenen Oktober an einem Tiefpunkt angelangt. Beziehung am Ende, zu viel Alkohol, Führerschein weg, zu viel Gewicht. „Ich bin in Selbstmitleid zerflossen,“ gibt der Ingolstädter offen zu. Es war ihm aber auch klar: Es muss sich etwas ändern. Und so erhob er sich am 11. Oktober um 22 Uhr von seiner Couch, kramte alte Laufschuhe hervor, zog Trainingshose und Regenjacke an und startete in die Dunkelheit von Ringsee: „Nach 300 Metern wollte ich aufgeben und auf den vier Kilometern hab ich um´s Überleben gekämpft. Daheim war ich mehr tot als lebendig und ich hab gedacht: das mach ich nie wieder,“ erinnert er sich. Aus dem nie wieder wurde nichts, denn Michi Häusler war dann doch stolz darauf, diese vier Kilometer geschafft zu haben. Und so lief er die selbe Strecke auch am nächsten Tag. Und am nächsten. Und am nächsten. Fast jeden Tag war er unterwegs („Mir hat alles weh getan“) und brachte bis Ende Oktober 65 (!) Laufkilometer zustande. Und das, weil er sich auch einen Rat seines alten Freundes Stefan Bösl zu Herzen genommen hatte: „Setz Dir Ziele!“ Das Ziel waren 50 Kilometer bis Ende Oktober. Gut – es ist etwas mehr geworden. Der nächste Rat lautete: Kauf Dir gute Schuhe! Auch diesen hat Michi Häusler angenommen: „Dann 125 gelaufene Kilometer im November. Die 8070runners hatte er immer auf Facebook beobachtet. „Die san doch net ganz sauber“, lautete im Sommer 2020 Analyse. Einfach mal zur Gaudi 15 Kilometer laufen, das war für ihn – noch – unvorstellbar.
Aber nun sah das ganz anders aus. Denn die 8070runners hatten ihn auf einmal auf dem Schirm und seine „Lauf- leistung“ über die Runtastic App registriert. „Die haben gesehen, dass ich völlig geis- teskrank bin,“ schmunzelt Michi Häusler. Als erster Vollanfänger ist er in die Gruppe aufgenommen worden und der Mann, der sein Leben völlig umgekrempelt hat, machte am 31.12. die 200 Laufkilome- ter in einem Monat voll. Ein Wahnsinn, der er zu spüren bekam; Achillessehnen- und Knieprobleme verpassten ihm eine Zwangspause. Aber eben nur eine Pause. Denn das Laufvirus hat ihn weiter fest im Griff. „Ich habe seit Mitte Oktober 15 Kilo ab- genommen,“ freut sich Michi Häusler, der keinen Tropfen Alkohol mehr anrührt und auch mit dem Rauchen auf- gehört hat. Er steht jetzt um 4 Uhr morgens auf, um vor der Arbeit laufen zu können. Sein Ziel ist der Ingolstädter Halbmarathon – aber ohne Zeitvorgabe, denn der Spaß steht bei den 8070runners im Vordergrund. Und Michi Häusler hat inzwischen selbst eine „ansteckende“ Wirkung: „Ich hab schon ein paar richtige Couchpotatoes motiviert. Wir wollen Ingolstadt zum Laufen bringen, es gibt hier so tolle Strecken,“ freut sich der „neu geborene“ Michi Häusler: „Für mich ist es ein völlig neues Leben.“ Und die
hat´s mich richtig gepackt,“ betont er.
Die Konsequenz: 125 gelaufene Kilometer im November. Die 8070runners hatte er immer auf facebook beobachtet. „Die san doch net ganz sauber“, lautete im Sommer 2020 Analyse. Einfach mal zur Gaudi 15 Kilometer laufen, das war für ihn – noch – unvorstellbar. Aber nun sah das ganz anders aus. Denn die 8070runners hatten ihn auf einmal auf dem Schirm und seine „Laufleistung“ über die Runtastic App registriert. „Die haben gesehen, dass ich völlig geisteskrank bin,“ schmunzelt Michi Häusler. Als erster Vollanfänger ist er in die Gruppe aufgenommen worden und der Mann, der sein Leben völlig umgekrempelt hat, machte am 31.12. die 200 Laufkilometer in einem Monat voll. Ein Wahnsinn, der er zu spüren bekam; Achillessehnen- und Knieprobleme verpassten ihm eine Zwangspause. Aber eben nur eine Pause. Denn das Laufvirus hat ihn weiter fest im Griff. „Ich habe seit Mitte Oktober 15 Kilo abgenommen,“ freut sich Michi Häusler, der keinen Tropfen Alkohol mehr anrührt und auch mit dem Rauchen aufgehört hat. Er steht jetzt um 4 Uhr morgens auf, um vor der Arbeit laufen zu können. Sein Ziel ist der Ingolstädter Halbmarathon – aber ohne Zeitvorgabe, denn der Spaß steht bei den 8070runners im Vordergrund. Und Michi Häusler hat inzwischen selbst eine „ansteckende“ Wirkung: „Ich hab schon ein paar richtige Couchpotatoes motiviert. Wir wollen Ingolstadt zum Laufen bringen, es gibt hier so tolle Strecken,“ freut sich der „neu geborene“ Michi Häusler: „Für mich ist es ein völlig neues Leben.“ Und die 8070runners sind nicht ganz unschuldig daran.