Bürgerbegehren „Hände weg vom Grünring“ gestartet
„Es ist der richtige Moment, die Bürger mit einzubeziehen!“ erklärte Franz Hofmaier, einer der Mit-Initiatoren des Bürgerbegehrens „Hände weg vom Grünring“. Vor dem Stadttheater – und vor der dort stattfindenden Stadtratssitzung – hatte die Initiative, die sich für den Schutz insbesondere des zweiten Grünrings, ihre Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren gestartet. Und den Initatoren ist auch klar, dass es nicht nur der richtige Moment ist, sondern die Zeit durchaus drängt. Schließlich hat der Stadtrat den Bau der Mittelschule Nordost eben in jenem Grünring bereits genehmigt und den Weg für die Planungen frei gemacht. Genau diesen Bau gilt es für die Grünringschützer zu verhindern. „Wir sehen das Projekt an dieser Stelle als ungünstig,“ so Hofmaier. „Und wir senden jetzt ein Signal an die Bürger: Geht sensibler mit den Flächen um!“ Kritisiert wird von den Initiatoren des Bürgerbegehrens, dass der seit 25 Jahren rechtlich bindende Flächennutzungsplan und der seit 23 Jahren in diesem Gebiet gültige Bebauungsplan kurzerhand geändert wurden, um auf einen Teil der bisher verbindlich geschützten drei Ingolstädter Grünringe zugreifen zu können. Diese Salamitaktik gelte es zu stoppen, vor allem mit Blick auf weitere Bauvorhaben. Am Projekt Mittelschule kritisieren die Grünringschützer die massive Bebauung, die zu befürchtende Verkehrsbelastung, die verkehrstechnisch gefährliche Lage der schule und die eh schon hohe Belastung der Bewohner des Nordostens durch eine starke industrielle und verkehrliche Nutzung zwischen Audi, Raffinerie, TAL, Autobahn und Interpark.
Neben Franz Hofmaier vertreten Reglindis Seyberth und Malik Diao offiziell das Bürgerbegehren. „Die Artenvielfalt ist gefährdet, die Stadt ist nicht durchlässig,“ betont Reglindis Seyberth. Es gehe darum, die Lebewesen zu erhalten – und „damit sind auch die Menschen gemeint“. Und Malik Diao erklärte als Vertreter der Jugend: „Wir brauchen den Grünring, um hier gesund leben und unsere Kinder groß ziehen zu können.“
Fünf Prozent der Ingolstädter Wahlberechtigten, also 4500 Personen, müssen sich in die Unterstützungslisten eintragen, um einen Bürgerentscheid zu erwirken. Dabei werde es angesichts der Corona-Einschränkungen nicht leicht, die Listen an den Mann oder die Frau zu bringen, bestätigte Franz Hofmaier. Es werde nun verstärkt auf soziale Medien und persönliche Kontakte gesetzt. „Eine zeitliche Begrenzung haben wird nicht“, so Hofmaier. Aber es gelte: je früher, desto besser. Schließlich würden die Planungen für den Schulbau ja beginnen.
Das Bürgerbegehren „Hände weg vom Grünring“ wird vom Bund Naturschutz und von Fridays for Future unterstützt wird. Mitinitiatoren sind außerdem Eva Bulling-Schröter, Siegfried Dengler, Karin Derstroff, Sigrid Diewald, Raimund Köstler, Steffi Kürten, Angela Mayr, Georgine Müller, Veronika Peters und Angelika Wegener-Hüssen. Die Unterschriftenlisten können an folgenden Stellen abgegeben werden:
Bund Naturschutz, Griesbadgasse 1a, 85049 Ingolstadt
Alnatura, DonauCityCenter, Frühlingstr. 31–35, 85055 Ingolstadt
Landmann´s, Permoserstraße 88, 85057 Ingolstadt
Barbara Plötz, Hegnenbergstr. 3, 85055 Ingolstadt
Alle Infos zum Bürgerbegehren bekommen Sie unter www.gruenring.in