Drei Ingolstädter Liebesgeschichten zum Valentinstag
Es war einmal in der Tanzschule von Kurt Cecconi in Ingolstadt. Der junge Christian (19 Jahre) trifft auf die zwei Jahre jüngere Stephanie. Und fortan schlagen beide Herzen im selben Takt! Ja, Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf hat die Liebe seines Lebens ganz klassisch beim Tanzkurs kennen gelernt. „Früh gefreit, nie bereut“ lautet ein alter Spruch, der sich beim Ingolstädter Stadtoberhaupt nach eigenen Angaben bewahrheitet hat.
Elf Jahre nach dem ersten gemeinsamen Walzer haben Christian Scharpf und Stephanie Geith 2002 im Liebfrauenmünster geheiratet, gefeiert wurde schließend auf Schloss Hexenagger. Und aus dem Tanzpaar ist eine Familie geworden: Helene, Magnus und Korbinian geben nun – zumindest zeitweise – den Takt an.
Prinzenpaar und Liebespaar
Musik und Tanz lässt die Menschen zusammen finden – das gilt auch für ein anderes Ingolstädter Paar: 2006 hatten sich Zaneta Gotsch und Sebastian Zech kennen gelernt. Sie war als Tänzerin in der Garde der Faschingsgesellschaft Narrwalla aktiv, er gehörte dem Elferrat an. „Gefunkt“ hat es zu Beginn der Saison 2006, die gegenseitige Anziehungskraft ging aber auch nach dem Aschermittwoch nicht verloren und die beiden wurden ein Paar. Eines, das sich weiter bei der Narrwalla engagierte. Und so erfolgte vor genau zehn Jahren die Krönung: Sebastian I. und Zaneta I. regierten 2011 als Prinzen- und Liebespaar auf der Schanz. Das Motto lautete damals „Las Vegas – Casino Royale“ und die Regenten bewiesen, dass man Glück im Spiel und in der Liebe haben kann.
Dem aktiven Faschingsgeschehen blieben die Friseurin und der Ingenieur weiterhin treu – und dann kam die Schanzer Nacht 2014. Der glanzvolle Ball der Ingolstädter CSU wurde zur perfekten Bühne für den Heiratsantrag. „Das passt zu uns! Ich hätte es nicht anders erwartet,“ meint Zaneta Zech. Im Scheinwerferlicht und vor tausenden von Ballgästen fragte Sebastian seine Zaneta, ob sie ihn heiraten wolle. Und sie sagte natürlich Ja! Der anschließende Kuss wurde von donnerndem Applaus begleitet. Wenige Monate später, im Mai 2014, fand die standesamtliche Trauung statt und im August kam Söhnchen Felix zur Welt. Ein Jahr später folgte die kirchliche Hochzeit und Tochter Laura (geboren 2017) hat das Familienglück perfekt gemacht.
„Ich fahr dann mal runter!“
Wenn sie Zeit hatte, musste er arbeiten. Und umgekehrt. So ist das, wenn man sich in einen Profifußballer verliebt! Selina Kessler ist die Lebensgefährtin von FCI Profi Tobias Schröck – den Fans besser bekannt als „Schröcki“. Kennengelernt hatten sich die beiden zunächst über einen Mannschaftskollegen von Tobias Schröck, als er noch bei den Würzburger Kickers spielte. Dieser Kontakt bestand ausschließlich aus Telefonaten und Gesprächen über Facetime. Aber auf digitalem Weg entwickelte sich eine Fern-Beziehung. 2017 wechselte Tobias Schröck zum FC Ingolstadt 04. Und am 1. Januar 2018 kam es schließlich zum ersten persönlichen Aufeinandertreffen von Selina und Tobias in Ingolstadt. Einen Tag nach „Schröckis“ Geburtstag war Selina Kessler aus Gersheim im Saarland an die Donau gereist, um ihrem Tobias endlich direkt in die Augen zu schauen. Und es sollte nicht bei diesem einen Treffen bleiben.
Es entwickelte sich eine Wochenendbeziehung unter erschwerten Bedingungen: Die berufstätige Selina sauste am Freitag Nachmittag in Richtung Ingolstadt, mit Glück hatte sie ein paar gemeinsame Stunden mit ihrem Tobias, der spätestens am Samstag Morgen aber schon wieder zur Mannschaft ins Hotel stoßen musste und meist erst am Sonntag nach dem Spiel wieder Zeit hatte – allerdings musste sie dann am Sonntag Abend wieder den Rückweg ins Saarland antreten. „Auf Dauer funktioniert das nicht,“ gesteht Selina Kessler und so entschloss sie: „Ich fahr dann mal runter!“ Von heute auf morgen kündigte sie ihren Job als Assistenz der Geschäftsführung in der Schönheitschirurgie, ebenso ihre Wohnung. Sechs Monate nach dem ersten persönlichen Treffen hatte sich der Lebensmittelpunkt von Selina Kessler nach Ingolstadt verlagert. Alles auf eine Karte zu setzen, hat sich gelohnt: Seither hat sie („Ich stamme aus einer Fußballfamilie“) kein Heimspiel des FCI verpasst (außer im Corona-Lockdown natürlich), hat ihren Tobias auch zu Auswärtsspielen begleitet und in Ingolstadt eine neue Stelle als Assistentin der Geschäftsführung im Immobilien-Sektor gefunden. Job und Partnerschaft – ein echter Gewinn. Im vergangenen Dezember kam dann auch noch Sohnemann Lio auf die Welt. Am 3.12. ging es auf einmal ganz schnell – und es wurde durchaus turbulent. Denn 24 Stunden nach der Geburt musste Papa Tobias ins Krankenhaus, weil er kurz vor einem Blinddarmdurchbruch stand. Dementsprechend war die junge Familie ganz froh über ruhige Weihnachtstage. Der kleine Lio heißt übrigens mit Nachnamen Kessler. Daran ändern kann nur der Vater etwas, wenn er denn möchte: „Auf den Heiratsantrag warte ich noch!“ schmunzelt Selina Kessler, die aber auch ohne Trauschein ihr Glück gefunden hat.