Ingolstädter Impfzentrum bekommt zweiten Standort
Wo bis vor kurzem noch Tomaten abgewogen und Milchtüten sortiert wurden, wird voraussichtlich ab Mitte Februar geimpft: Die Stadt Ingolstadt richtet einen zweiten Standort für ihr Impfzentrum im ehemaligen EDEKA Markt im Donau City Center ein.
Und damit steht nun laut OB Christian Scharpf jene „eierlegende Wollmilchsau“ zur Verfügung, die man im Spätherbst, als man das Impfzentrum im Orbansaal in kürzester Zeit einrichten musste, eben nicht hatte. Die Vorteile des Standorts liegen auf der Hand: Der ehemalige Lebensmittelmarkt verfügt über mehr als 2000 Quadratmeter Fläche, ist komplett ebenerdig erreichbar und es gibt zahlreiche Parkplätze direkt vor der Tür. Vor dem Impfzentrum sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Ebenerdig kann eine Stunde kostenfrei, in den barrierefrei über mehrere geräumige Aufzüge erreichbaren Parkhäusern kann drei Stunden kostenfrei geparkt werden. Oberbürgermeister Christian Scharpf erklärte, er sei froh über diese glückliche Fügung. „Wir rüsten uns jetzt für die Impfdosen, die uns hoffentlich verstärkt erreichen.“
BRK-Kreisgeschäftsführer Firat Avutan erläuterte im Rahmen der Pressekonferenz zum Thema Impfzentrum, dass man dort im Vergleich zum Orbansaal über das siebenfache an Fläche verfüge und vier „Straßen“ mit je fünf Behandlungszimmern einrichten werden. Bis zu 1.000 Impfungen pro Tag sollen maximal möglich sein. Das BRK hat für den Betrieb der Einrichtung zusätzliches Personal eingestellt (aktuell 95 Personen). Bei Bedarf könne das Zentrum noch modular erweitert werden. Grundsätzlich sollen die Flächenimpfungen künftig im neuen Standort abgewickelt werden, im Orbansaal werden dann nur noch Sondergruppen geimpft und dort verbleiben auch die mobilen Impfteams.
Die nächste Stufe der Impfungen beginnt
„Die Erstimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen sind abgeschlossen,“ erklärte Thomas Buchhold, Leiter des städtischen Impfzentrums. Insgesamt wurden in Ingolstadt aktuell etwa 3000 Impfdosen verabreicht. Jetzt hängt es von den Zusagen für die nächste Impfstofflieferung ab, wann die nächsten Briefe verschickt werden: Sobald es soweit ist, informiert die Stadt wie im Januar zugesagt mit einem zweiten Brief alle Bürgerinnen und Bürger über 80 Jahren über die individuellen Möglichkeiten der Anmeldung (Telefon und Internet). Auch bereits registrierte Personen erhalten dann einen konkreten Termin. Geimpft werden in dieser nächsten Stufe dann auch z.B. Personen aus dem Bereich „Betreutes Wohnen“ und Menschen, die in einer Behinderteneinrichtung untergebracht sind.
„Frust und Ärger können wir uns sparen“
Oberbürgermeister Christian Scharpf erklärte mit Blick auf die Kritik am Impfzentrum (u.a. waren lange Wartezeiten für die betagten Impfkandidaten beklagt worden) im Orbansaal: „Wir haben viele gute Erfahrungen gemacht, aber es gab auch kritische Töne zum Orbansaal.“ Allerdings sei im Herbst nur wenig Zeit gewesen, um das Impfzentrum aus dem Boden zu stampfen. Er dankte dem BRK ausdrücklich für den Einsatz und meinte: „Wir machen das das erste Mal, dass es da an der ein oder anderen Stelle hakt, ist klar.“ Angesichts der limitierten Impfstofflieferungen hätte es aber auch keinen Sinn gemacht, mit „übergroßen Zentren zu arbeiten.“ Der zweite Standort, der sich im Herbst nicht abgezeichnet hatte, bietet nun aber bessere Bedingungen.
BRK-Kreisgeschäftsführer Firat Avutan hätte es gut gefunden, die Kritik am Impfzentrum nicht der Zeitung entnehmen zu müssen. Sei Team vor Ort habe viel Lob erfahren. „Wir nehmen die kritischen Töne aber sehr ernst!“ betonte er. Allerdings hätte man zum Beispiel auf die Priorisierung, also wer zuerst geimpft wird, keinen Einfluss: „Da haben wir keinen Handlungsspielraum!“ Und er fügte noch eine große Bitte an: „Erscheinen Sie pünktlich zu den Terminen, aber bitte nicht eine oder eineinhalb Stunden vorher! Wir haben einen getakteten Ablauf.“ Er kündigte an, jener Ablauf würde im neuen Impfzentrum im Donau City Center weiter verbessert: „Diesen Frust und Ärger können wir uns sparen.“
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