Einstimmig für eine Aufwertung des GKO
Das Georgische Kammerorchester bekommt einen Vollzeitgeschäftsführer sowie eine Teilzeit-Stelle für die Abo-Betreuung. Außerdem werden die Gehälter der Musiker erhöht und an den Tarifvertrag für die Musiker in Kulturorchestern Stufe D (TV-K) angeglichen. Dies entspricht einer Erhöhung der Personalkosten um über 25%. Der Stadtrat stimmte einstimmig dafür.
Mit Quirin Witty (SPD), Matthias Schickel (CSU) und Agnes Krumwiede (Grüne) hatten sich drei Stadträte in der Sitzung noch einmal (das Thema wurde bereits in den Ausschüssen intensiv diskutiert) für das Orchester stark gemacht. „Wir haben hier ein wunderbares Orchester und gehen da jetzt in eine sehr gute Richtung,“ betonte Witty. Ingolstadt befinde sich in einem Findungsprozess, meinte Matthias Schickel und erklärte: „Ingolstadt hat ein großartiges Orchester und wir sollten ihm die Chance geben, sein Potential zu entwickeln.Wir sollten mit dem Vorurteil aufräumen, dass wir in Ingolstadt Kultur nur in PS und Hubraum messen.“ Und Agnes Krumwiede meinte, eine bessere Bezahlung des GKO war längst überfällig. Es werde sich zu einem kulturellen Magnet entwickeln und „auch der Nachwuchs profitiert in Ingolstadt vom Orchester.“
Hans Stachel (FW) wollte sich nicht gegen das Orchester aussprechen, aber für das Bewusstsein werben „dass wir uns für eine deutliche Kostenmehrung in der Zukunft entscheiden. Wir werden zustimmen, ich möchte aber mehr Konzerte, mehr Ertrag und mehr Kostendeckung sehen.“
Kulturreferent Gabriel Engert erklärte, dass für das Orchester ein Haustarifvertrag abgeschlossen werden muss, trotzdem könne nach TV-K Tarif bezahlt werden. Der Kompromiss bestehe nun daraus, den vorgelegten Finanzrahmen einzuhalten, aber das Orchester qualitativ auf die höchste TV-K Stufe A einzustufen.
Die Finanzierung des Kostenanstiegs aufgrund der Erhöhung der Musikergehälter, der Etablierung einer Vollzeitgeschäftsführung und der Stellenmehrung im Orchesterbüro ab Mitte 2021 führt laut Verwaltungsvorlage zu einer Erhöhung des Zuschussbedarfes von Seiten der Stadt Ingolstadt auf 690 000 Euro in 2021. Mit der ganzjährigen Wirksamkeit der Maßnahmen in 2022 steigt dieser um weitere 95 000 Euro auf 785 000 Euro.
Foto: Weinretter