SPD Ingolstadt besichtigt Bürgerwindpark in Denkendorf
SPD Ingolstadt besichtigt Bürgerwindpark in Denkendorf
Paradebeispiel für Bürgerwille, Naturschutz und klimafreundliche Stromerzeugung –
Der zentrale Hebel für den Klimaschutz aber auch gegen steigende Energiepreise ist
die Energiewende. Um die Energiewende auch kommunal zu beschleunigen, hat die
SPD-Stadtratsfraktion auf Initiative und auf der Grundlage einer von Robert Bechstädt,
Gerhard Hartmann und Simon Paleduhn erarbeiteten Projektskizze einen Antrag für
eine Machbarkeitsstudie zur Nutzung von Windenergie auf städtischem Grund innerhalb
und außerhalb der Stadtgrenzen gestellt. Konkret soll geprüft werden, ob sich der
Hohenloher Berg bei Irgertsheim und das Gebiet Neuhau-Forst bei Stammham,
welches sich zu einem sehr großen Anteil im Eigentum der Stadt Ingolstadt befindet, für
die Nutzung von Windenergie eignen würden. Bei einer positiven Einschätzung fordern
die Sozialdemokraten die Bevölkerung frühzeitig in eine mögliche Planung einzubinden.
Um eine größtmögliche gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen, schlagen sie
außerdem vor, die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft anzustreben. Dies
trägt dazu bei, dass die Wertschöpfung aus der Region in der Region verbleibt.
Wie ein erfolgreicher Bürgerwindpark funktionieren kann, davon konnte sich die SPD
am vergangenen Samstag selbst ein Bild machen. Vertreter*innen der SPD-Stadtratsfraktion und des Kreisverbandsvorstands, die drei Initiatoren, der
Landtagskandidat Markus Rößler sowie die Bezirkstagskandidatin Nadine Praun
besuchten die Windenergieanlage bei Denkendorf. Dort betreiben Bürgerinnen und
Bürger in Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler neoVIS Energie GmbH seit 2014
fünf Windräder. Der Geschäftsführer Armin Geyer informierte die Ingolstädter
Sozialdemokraten nicht nur über die technischen Details, im Fokus standen auch die
hohe Bürgerbeteiligung bei dem Projekt, das Thema Lärm und der Artenschutz.
Der Bürgerwindpark ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bürgern*innen und Investoren,
wobei 51 Prozent der Anteile bei den Bürgern*innen liegen. Den Anteilseignern wird
eine stattliche jährliche Rendite ausgezahlt. Diese liegt derzeit bei 6,5 Prozent.
„Ich finde es sehr interessant, dass die erzielte Rendite seit Jahren konstant in dieser
Höhe liegt. Die Gesamtinvestitionen – dazu gehören auch staatliche Zuschüsse –
haben sich schon nach 10 bis 11 Jahren amortisiert“, erklärte Robert Bechstädt. Für
den SPD-Landtagskandidaten Markus Rößler war das Thema Lautstärke wichtig. „Viele
Anwohnerinnen und Anwohner machen sich Sorgen wegen der Lärmbelästigung. Daher
interessiert mich, welche Erfahrungen hier gemacht wurden“, erläuterte Rößler.
Geschäftsführer Armin Geyer konnte von keinen nennenswerten Beschwerden
berichten.
Die Windräder wurden vor der Einführung der 10-H-Regel gebaut. Für Landtagskandidat Rößler ist das ein gutes Beispiel, dass es diese Regelung nicht gebraucht hätte,
dafür aber eine gute Bürgerbeteiligung. „Hier sieht man, dass ohne 10-H-Regel, jedoch
mit einer guten Bürgerbeteiligung und einer umsichtigen Planung auch in Bayern
Windenergieprojekte erfolgreich umgesetzt werden können“, stellt Markus Rößler fest.
Die Bezirkstagskandidatin Nadine Praun erkundigte sich nach Herausforderungen
hinsichtlich des Artenschutzes. Geschäftsführer Geyer erklärte, dass für die
Bürger*innen und für den Projektentwickler das Thema Naturschutz von Beginn an eine
wichtige Rolle gespielt hat. Die Standorte der fünf Windräder, die im Naturpark
Altmühltal liegen, erfüllen alle naturschutzrechtlichen Auflagen. Auf dem Gelände des
Bürgerwindparks Denkendorf gab es bisher keine Vorkommnisse.
Auch die Vertreter der SPD-Stadtratsfraktion Achim Werner, Dr. Manfred Schuhmann
und Dr. Anton Böhm waren von dem Bürgerwindpark sehr angetan. Für den
Fraktionsvorsitzenden Christian De Lapuente steht fest: Sollte die Prüfung für Ingolstadt
ein positives Ergebnis bringen, wäre es sinnvoll, die Erfahrungen aus der
Windenergieanlage in Denkendorf in unsere Überlegungen miteinzubringen.