Grüne: Teilnahme am Programm Gesundheitsregion plus beantragt
Immer weniger Ärzte wollen sich als Hausarzt niederlassen und demzufolge nimmt die Zahl der nicht besetzten Hausarztsitze zu. Schon länger ist abzusehen, dass sich das Bild wandelt. „Das klassische Modell des Hausarztes, wie wir es kennen, wird bald der Vergangenheit angehören,“ ist sich Grünen-Stadtrat Dr. Christoph Spaeth sicher.
Aber wie kann man die die Zukunft der medizinischen Versorgung sicherstellen, insbesondere die langfristige Hausarztversorgung? Die bisherigen Bemühungen sind gut, meint Spaeth, müssen aber noch verstärkt werden. „Hier sind auch gemeindeübergreifende Lösungen gefragt.“
Bereits auf ihrer Klausurtagung Ende September hatte sich die Fraktion für die Schaffung einer „Gesundheitsregion Plus 10“ ausgesprochen. In dieser sollen stationäre und ambulante Versorgung mit all ihren Facetten noch besser ineinandergreifen.
Eine geeignete Plattform für diese Zusammenarbeit ist das Konzept „Gesundheitsregion plus“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Ziel des Förderprogramms ist es, durch fachlich kompetente Vernetzung dazu beizutragen, die regionale Gesundheitsvorsorge und -versorgung sowie Pflege in Bayern zu verbessern. Viele Landkreise und kreisfreie Städte sind dem Netzwerk bereits beigetreten. Das beantragen die Grünen nun auch für Ingolstadt.
Teilnahme an Gesundheitsregion plus
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir stellen folgenden Antrag:
Die Stadt Ingolstadt nimmt am Projekt Gesundheitsregion plus teil. Ein Verbund mit den Landkreisen der Region 10 ist anzustreben.
Begründung:
Das Staatsministerium für Gesundheit fördert alle Regionen in Bayern zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung ihrer Bürger. Bisher nimmt die Region 10 und insbesondere Ingolstadt an keinen Programmen teil.
Für die Zukunft ist es jedoch notwendig, die hausärztliche Versorgung (drei freie Sitze der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) in Ingolstadt, 19 in der Region 10, 30 % der Allgemeinärzte sind über 60 Jahre alt) in Ingolstadt zu sichern. Ebenso ist es notwendig, die verschiedenen Anbieter von Gesundheitsleistungen sektorenübergreifend an einen Tisch zu bekommen, inkl. des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Dies ist über Gesundheitskonferenzen zu organisieren. Diese Leistungen sind über das Projekt Gesundheitsregion plus finanziert, die Stadt hat hierzu eine Stelle einzurichten. Unterstützend wirkt hier die KVB mit.
Gerade die Corona-Pandemie zeigt, dass eine bessere Vernetzung von öffentlichem Gesundheitsdienst, niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern notwendig ist und dies auch für die Zukunft für alle Gesundheitsbereiche wichtig ist. Langfristig sollten aus diesem Angebot heraus auch Präventionsprogramme für die Ingolstädter Bevölkerung entstehen, welche die Gesundheit sichern und nicht rein auf die Behandlung von Krankheiten abzielt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Spaeth, Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Agnes Krumwiede, Stephanie Kürten, Maria Segerer, Jochen Semle