SPD-Fraktion will das Ehrenamt in Ingolstadt mehr stärken
In ihrem Antrag zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements in Ingolstadt fordert die SPD-Stadtratsfraktion ein Konzept für eine zentrale Anlaufstelle auszuarbeiten, die die Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen und Vereine in allen Fragen rund um das Thema ehrenamtliches Engagement unterstützt. Außerdem fordern die Sozialdemokraten ein neues Konzept für den Ehrenamtsempfang.
„In unserer Stadt sind viele Menschen ehrenamtlich tätig. Ohne ihr Engagement wären zahlreiche Angebote, wie zum Bespiel Vereinssport oder Hilfsangebote für Menschen mit Behinderung nicht denkbar“, sagt der Fraktionsvorsitzende Christian De Lapuente. „Die Ehrenamtlichen brauchen auch eine fachliche Unterstützung. Diese soll es in einem effizienten Koordinierungszentrum für bürgerschaftliches Engagement geben“, fordert der Sozialausschusssprecher Achim Werner. Es geht darum die Öffentlichkeitsarbeit zu koordinieren und auszubauen, die Projekte und Initiativen besser zu vernetzen, Schulungen zu organisieren und eine Beratung zur Finanzierungs- und Förderungsmöglichkeiten anzubieten.
Im Besonderen möchte die Fraktion mehr Wertschätzung und eine bessere Unterstützung für die Ehrenamtlichen, deshalb schlägt sie auch vor den Ehrenamtsempfang mit einem neuen Konzept zu beleben. Beispielhaft wünscht sich die SPD, dass die Vereine und Initiativen bereits in die Planung mit einbezogen werden. Denkbar wäre, dass sich Gruppen mit ihren Projekten im Rahmen der Veranstaltung vorstellen oder ein ehrenamtlicher Chor den Abend musikalisch begleitet oder ein Ehrenamtspreis verliehen wird.
Antrag Stärkung des Bürgerschaftlichen Engagements
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Scharpf,
in unserer Stadt sind zehntausende von Menschen ehrenamtlich tätig. Sie nehmen Aufgaben in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen wahr und erfüllen damit das Subsidiaritätsprinzip mit Leben. Ihre Leistungen wären mit Geld gar nicht aufzuwiegen. Sie haben deshalb nicht nur Wertschätzung verdient, sondern auch eine noch bessere Unterstützung.
Die SPD-Stadtratsfraktion stellt deshalb folgenden Antrag:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept für eine zentrale Anlaufstelle auszuarbeiten, die Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen und Vereine in allen Fragen ehrenamtlichen Engagements unterstützt. Dieses Konzept wird dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt. Damit soll ein effizientes Koordinierungszentrum geschaffen werden, das die einzelnen Programme und Initiativen bündelt und besser vernetzt. Die bestehenden Einrichtungen wie die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen werden in diesem Koordinierungszentrum zusammengefasst und so in ihrer Wirkungsmöglichkeit gestärkt.
2. Der jährliche Ehrenamtsempfang wird fortgeführt, dafür aber ein neues Konzept entwickelt, in dessen Mittelpunkt die Wertschätzung für bürgerschaftliches Engagement steht. Dies sollte sich in einem Programm widerspiegeln, in dem ausgewogene Information, Unterhaltung und Begegnung möglich sind.
Begründung:
Das Ehrenamt ist für eine funktionierende Stadtgesellschaft unverzichtbar. Dabei sind die Betätigungsfelder sehr vielfältig, über Kultureinrichtungen, freiwillige Feuerwehr, Sportvereine, Natur- und Tierschutzorganisationen, Arbeit mit Kindern, Unterstützung für Geflüchtete und in vieles mehr. Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement würde es viele Angebote, wie zum Beispiel Vereinssport für Kinder, nicht geben. Doch das Ehrenamt braucht auch Hauptamt. Konkret heißt es, dass wohlwollende Danksagungen zu wenig sind. Es braucht eine fachliche Unterstützung. Deswegen fordern wir die Einführung eines echten und effizienten Koordinierungszentrums für Bürgerschaftliches Engagement. Das bisherige Koordinierungszentrum ist mit einer halben Stelle besetzt und kann somit der Vielzahl an Aufgaben nicht gerecht werden. Auch die Informationen, die über die Homepage der Stadt Ingolstadt zum Thema Ehrenamt abgerufen werden können, sind unzureichend.
Eine neue zentrale Anlaufstelle soll neue Formen des Ehrenamts fördern, Öffentlichkeitsarbeit zur Gewinnung von Freiwilligen ausbauen, Modellprojekte unterstützen, Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten, eine Informationsplattform für Fördermittel aufbauen, Veranstaltungen mit organisieren und Ansprechpartner für Unternehmen, die sich sozial engagieren wollen, sein. Dieses Koordinierungszentrum könnte durch eine Stabstelle unterstützt werden. Dies würde zu einer stärkeren politischen Verantwortung führen. Bisher laufen in Ingolstadt viele Projekte und Initiativen eher unkoordiniert nebeneinander. Ein neues Zentrum für Bürgerschaftliches Engagement müsste diese miteinander vernetzen, eine zentrale Kooperationsstruktur aufbauen und ein Leitbild entwickeln.
Ehrenamtliches Engagement ohne Gegenleistung verdient eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung. Deswegen fordern wir ebenfalls eine Neugestaltung des Ehrenamtsempfangs. Es wäre wünschenswert, dass zukünftig die Initiativen und Vereine in den Ablauf für so einen Ehrenabend miteinbezogen werden. Darüber hinaus erscheint uns die Einbindung des Jugendparlaments als ebenfalls sehr wichtig. Eine ganz besondere Art der Wertschätzung wäre ferner die Verleihung eines Ehrenamtspreises. Ein Preis ist eine hervorragende Form der Anerkennung und des Dankes für freiwilliges Engagement. Außerdem würde ein Preis die Sichtbarkeit dieses wichtigen Themas in der Öffentlichkeit verbessern.
Das bürgerschaftliche Engagement vieler Ingolstädterinnen und Ingolstädter ist ein großes Glück für die Stadt und von unschätzbarem Wert. Daher ist es wichtig, dass wir diese Menschen bei ihrer freiwilligen Arbeit unterstützen und die ehrenamtliche Tätigkeit gebührend würdigen.
gez.
Christian De Lapuente Veronika Peters Hans-Joachim Werner
Fraktionsvorsitzender stellv. Fraktionsvorsitzende stellv. Fraktionsvorsitzender
Jörg Schlagbauer, Petra Volkwein, Klaus Mittermaier, Dr. Manfred Schuhmann, Dr. Anton Böhm, Quirin Witty