Kontroverse Gespräche zu Asyl und Migration
Kontroverse Gespräche zu Asyl und Migration
Eine verantwortungsvolle Asylpolitik, die die Balance von Recht und Ordnung wahrt, aber auch humanitäre Aspekte berücksichtigt, skizzierte unlängst (03.07.2023) Karl Straub, CSU-Landtagsabgeordneter und asylpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, im Pfaffenhofener Hofberg-Saal. Als äußerst wichtig erachtete der Politiker bei der vom CSU-Ortsverband Pfaffenhofen organisierten Veranstaltung unter dem Titel „Flucht und Migration – was bedeutet das für uns vor Ort?“, die lokale Bevölkerung nicht zu überfordern.
„Eine unregulierte Einwanderung wird unseren Fachkräftemangel nicht lösen, zudem ist der Spracherwerb unbedingt erforderlich, um überhaupt hier eine Stelle antreten zu können, die so entlohnt wird, dass man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann“, betonte Karl Straub.
Es sei davon auszugehen, dass auch hier in den Landkreis Pfaffenhofen auf nicht absehbare Zeit Menschen auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben kämen. Gemeinsam müssten Wege gefunden werden, um Menschen in Not zu helfen, damit niemand mehr gezwungen sei, sein Leben auf dem Meer aufs Spiel zu setzen. Die Sicherung der EU-Außengrenzen sowie eine gemeinsame Durchführung von Asylverfahren, aber auch eine enge Zusammenarbeit mit den Herkunfts- und Transitländern sei geboten. „Eine faire Quotenregelung und Verteilung der Flüchtlinge ist längst überfällig“, so Karl Straub.
Mit Datenstand vom vergangenen März gebe es im Landkreis Pfaffenhofen 93 dezentrale Unterkünfte, 1.029 Personen mit humanitären Aufenthaltstiteln, 386 Asylbewerber, 77 Geduldete sowie 1.267 Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Kommunen seien bereits an der Grenze ihrer Aufnahme-Leistungsmöglichkeiten angelangt. „Es gibt aber auch Grenzen der Belastbarkeit innerhalb der Gesellschaft“, mahnte Karl Straub. Die örtliche Infrastruktur, etwa der Wohnungsmarkt, das Gesundheitswesen oder das Bildungssystem, müsse die Entwicklung angemessen begleiten. „Dabei darf die Gesellschaft nicht überfordert werden und zudem müssen wir darauf achten, unsere kulturelle Identität nicht zu verlieren“, so der Landtagsabgeordnete. Man stünde dabei im Spannungsfeld zwischen Wollen und Können.
Äußerst lebhaft fiel die Diskussionsrunde im Anschluss an die Ausführungen Karl Straubs mit den Gästen aus. Sie zeigte, wie kontrovers die Thematik gesehen wird und dass es in vielen Fällen keine einfachen, allgemein gültigen Lösungswege gibt.